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Wochenrückblick KW 06

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Auch diese Woche gibt es den Wochenrückblick mit interessanten Themen aus dem Bereich von Linux und Open Source, für die es keine separate Ikhaya-Meldung gab. Die News werden vom Ikhaya-Team und allen interessierten Lesern, die den Wochenrückblick mitgestalten wollen, zusammengetragen und am Sonntagabend veröffentlicht.

Ubuntu

Ubuntu goes Radio
Am Dienstag hat Radiomuch eine Sendung von 20-22 Uhr gesendet, in der es um Ubuntu im Allgemeinen ging, Themen waren unter Anderem:

  • Was ist Ubuntu?
  • Was bedeutet Ubuntu?
  • Wer steht hinter Ubuntu?
  • Was hat es mit den verschiedenen Ubuntus auf sich?
Aufnahmen der Sendung können über folgende Links heruntergeladen werden:
Die Aufnahmen wurden mit Genehmigung des Moderators aufgezeichnet, in der gekürzten Fassung ist es ab 14:05 zu hören.

Es wird ab jetzt jeden Monat eine solche Sendung stattfinden, die genauen Termine findet ihr hier, wobei der Eintrag für die Sendung "Ubuntu goes Radio" heißt.

Außerdem wird es jeden Dienstag eine Support-Sendung geben, in der der Moderator Fragen von Hörern beantwortet. Die Umfrage, wie die Sendung heißen soll, läuft hier.

Canonical to Resell Parallels Virtualization Software Through Ubuntu Partner Repository en
Mit seiner Virtualisierungssoftware Parallels Workstation en geht der Hersteller einen neuen Weg bei der Vermarktung: Sie ist in den Ubuntu-Paketquellen als 15-Tage-Testversion zu finden. Somit lässt sie sich bequem aus Canonicals Partner-Repository installieren und ausprobieren. Eine Lizenz zum dauerhaften Freischalten kann entweder von Parallels direkt oder im Canonical-Shop en erworben werden. Eine Anleitung zur Einrichtung kann auf UbuntuGeek.com en gefunden werden. (Forentread)
Weitere Berichte: Parallels Workstation für Ubuntu-User, Canonical distributes Parallels via desktop update en

Linux und Open Source

US-Army zieht Tux ein
Wie DefenseNews verlauten lässt, steht die US-amerikanische Armee vor der Integration von Linux. Geplant ist eine mittelfristige Zusammenarbeit mit den aktuellen Systemen, u.a. Windows, worauf letztendlich die vollständige Migration auf Linux folgen soll. Bei der Entscheidung, welche Distribution sich am besten für die Militärbedürfnisse eignet, fiel die Wahl auf Red Hat Enterprise Linux 5. Der Pressechef der US-Army, General Jeffrey Sorenson, verriet, man werde in absehbarer Zukunft sowohl bei den Kampftruppen als auch in den Hauptquartieren voll auf Linux vertrauen. So sollen 2015 die ersten FCS-Einheiten (Future Combat Systems) mit dem freien Betriebssystem an den Start gehen. In diesem Jahr ist vor allem die Einrichtung neuer Infrastrukturen geplant, die mit den vom Kongress genehmigten 853,6 Millionen US-Dollar finanziert werden sollen.

Französische Studie empfiehlt den Einsatz von Open Source
Die französische Regierung hat eine Kommission unter der Leitung des Wirtschaftswissenschaftlers Jacques Attali damit beauftragt, Nachforschungen im Sinne der "Förderung des Wirtschaftswachstums" durchzuführen. Ergebnis dieser Nachforschungen ist ein Bericht über 240 Seiten, in dem die Kommission zu fundamentalen Reformen rät, um die Wettbewerbsfähigkeit Frankreichs in der Weltwirtschaft aufrecht zu erhalten. Kern dieser Reformen müsse der Umstieg auf Open Source sein, durch den Unternehmen Kosten von bis zu 36% bei der Entwicklung sparen könnten. Die ausführliche Studie macht größenteils zwei Vorschläge zur Umsetzung eines solchen Vorhabens: Zum einen die Verstärkung des Wettbewerbs aber auch der Zusammenarbeit zwischen freier und proprietärer Software, zum anderen Steuererleichterungen für Firmen, die auf Open-Source-Entwicklung setzen.

LiMo bringt Linux-Plattform für Handys
Einer Ankündigung en der LiMo Foundation zufolge soll die angestrebte Linux-basierte Plattform für Mobiltelefone ab März diesen Jahres verfügbar sein. Sie soll ein vollständig offenes und hardwareunabhängiges Betriebssystem für Mobilgeräte bieten.
Weitere Berichte: LiMo stellt Softwareplattform für mobile Endgeräte vor, Mobiles Linux kommt im März, Erstes mobiles Linux der LiMo Foundation

Sicherheitslücke in Asus Eee PC en
Asus Eee PC, ein neues low-cost Subnotebook, kommt vorinstalliert mit der Linux-Distribution Xandros. Während Ubuntu versucht eine Standardinstallation so sicher wie möglich zu liefern indem von Anfang an (fast) keine Dienste laufen und keine offenen Ports ins Internet reichen, scheint der Hersteller von Asus bei der Installation von Xandros nichts davon gehalten zu haben. Denn Xandros wird standardmäßig mit einem verwundbaren Samba-Dienst ausgeliefert welcher einen Port öffnet und durch welchen ein Angreifer Root-Rechte erlangen kann. Ausgenutzt werden kann die Lücke durch jeden Hacker und jedes Script-Kiddy mit Hilfe von Metasploit en .

Grub-Projekt steigt auf GPLv3 um
Die neue Version 1.96 des beliebten Bootloaders GRUB en wurde erstmals unter GPLv3 gestellt. Damit ist nun auf dem Weg zu GRUB 2 auch der Wechsel zur neuesten Version der GNU General Public License vollzogen. GRUB 2 soll Nachfolger des weit verbreiteten GRUB werden. Er geht aus dem PUPA-Projekt hervor en und wurde vollständig neu entwickelt und eine hohe Modularität und Portierbarkeit zu gewährleisten. Hauptziele der Neuentwicklung sind unter anderem Scriptfähigkeit, eine grafische Benutzeroberfläche, Portierbarkeit auf viele Architekturen und die Bereinigung von Designfehlern des nun als Grub Legacy bezeichneten Vorgängers.

Software

KDE 4.0.1 Release Announcement en
Weniger als einen Monat nach Veröffentlichung des neuen KDE4 steht nun mit KDE 4.0.1 das erste "Pflegeset" zum Download en bereit. Das KDE Projekt will damit die Aktualität der Desktopumgebung möglichst hoch halten.
Hauptpunkte dieser Version sind Verbesserungen der Leistung und Stabilität des Konqueror, Verbesserungen im Fenstermanager KWin und die Beseitigung von Stabilitätsproblemen einiger Komponenten, die allgemeine Verwendung finden. Eine detaillierte Auflistung liefert das Changelog en.
Weitere Berichte: KDE 4.0.1 ist fertig, KDE 4.0.1 veröffentlicht KDE 4.0.1 veröffentlicht, KDE 4.0 aktualisiert, Erstes Bugfix-Release für KDE 4

DRI2 hält Einzug in X.org
Die Direct Rendering Infrastructure (DRI) ermöglicht Anwendungen, direkt auf die Grafik-Hardware zuzugreifen, wie dies zum Beispiel bei OpenGL erforderlich ist. Die Entwickler des X.Org en Projekts wollen nun den ersten Ableger der letztes Jahr begonnenen Nachfolgeversion DRI2 in ihren X-Server einbauen. Dessen Design soll schlanker ausfallen und damit auch leistungsfähiger sein.
Weitere Berichte: Neue Direct Rendering Infrastructure für X.org

Claws Mail Version 3.3.0 erschienen en
Diese Woche ist die Version 3.3.0 des beliebten Mail-Clienten Claws Mail erschienen. Neben zahlreichen Bugs, die gefixt wurden, gibt es auch viele neue Features. So kann Claws Mail nun mit Hilfe des Network-Manager den Online-Status vor dem Herunterladen von Emails überprüfen, es unterstützt nun Digest-MD5-Authentification für IMAP, die deutsche Sprachdatei wurde geupdatet und vieles mehr. Wer in den Genuss der neuen Version kommen will, kann entweder das Tar-Archiv von Sourceforge herunterladen oder die Paketquelle en für Ubuntu verwenden, die Claws Mail zur Verfügung stellt.

Firefox, SeaMonkey und Camino in neuen Versionen
Seit Freitag sind die Mozilla-Produkte Firefox, SeaMonkey und Camino (Webbrowser für MacOS X) in neuen Versionen verfügbar. Die aktualisierten Fassungen beinhalten vor allem einige Ausbesserungen im Sicherheitsbereich. In Firefox 2.0.0.12 bzw. SeaMonkey 1.1.8 wurden einige bedenkliche Sicherheitslecks beseitigt, die im Zusammenhang mit den JavaScript-Funktionen der Browser aufgetaucht waren. Diese machen es Angreifern möglich, Schadcode wie Viren oder Trojaner auszuführen. Auch der Mail-Client Thunderbird ist von diesen gefährlichen Lücken betroffen, die verbesserte Version 2.0.0.12 steht aber bislang noch nicht zum Download bereit. Neben den JavaScript-Löchern wurden zudem verschiedene andere Sicherheitsrisiken korrigiert und insbesondere bei SeaMonkey versucht man durch Behebung kleinerer Programmfehler, eine höhere Stabilität zu erzielen.
Die aktuellen Versionen von Firefox und SeaMonkey en sind über die Update-Funktionen oder per Download zu beziehen.
Allerdings weist die neueste Version von Firefox anscheinend mehrere Fehler auf, die Verzeichniswechsel und sogar das Auslesen der Firefox-Konfiguration erlauben. Dies lässt den Entdecker dieser Schwachstellen, Carl Hartwick en zu dem Schluss kommen, dass bald Firefox 2.0.0.13 folgen wird.
Weitere Berichte: Kaum erschienen, schon eine Lücke: Firefox 2.0.0.12

Treiber

USB-Änderungen kehren in den Kernel zurück (Forenthread)
Nach zwei Jahren wird wieder ein Patch in den Kernel aufgenommen, der dafür sorgt, dass nur noch GPL-Treiber auf die zentralen USB-APIs zugreifen können. Vor zwei Jahren wurde der Patch wieder entfernt, weil eine große Diskussion entbrannt war und die Gegner dieses Patches Nachteile für Linux befürchteten, falls Unternehmen keine Treiber mehr für Linux veröffentlichen würden, wenn diese Quelloffen sein müssen. Jetzt wird der Patch aber Ende Februar wieder aufgenommen und Firmen, die ihre Treiber nicht öffnen wollen, müssen sie so anpassen, dass sie die Userspace-Schnittstellen benutzen.
Weitere Berichte: Kernel-Log: Kernel-interne USB-API nur noch für GPL-Treiber, letzte 2.6.22-Version in Vorbereitung, Linux-Patch sperrt Closed-Source-Treiber aus, Linux 2.6.25 ohne Closed-Source-USB-Treiber

Hardware

Playstation 3 zum Komplett-PC umrüsten: Ubuntu Linux aufspielen
Das IT-News-Portal Tom's Hardware veröffentlichte in dieser Woche eine detaillierte Anleitung zur Installation von Ubuntu "Feisty Fawn" 7.04 auf einer Sony Playstation 3. In sieben Schritten beschreibt der Autor Shu On Kwok den Weg von der Partitionierung zum täglichen Einsatz. In einem Fazit beschreibt er zudem die Vor- und Nachteile der Ubuntu-PS3-Beziehung: Ubuntu lässt sich im Alltag gut auf der Playstation 3 nutzen, USB-Massenspeicher und Netzwerkdrucker werden oft sogar ohne zusätzlichen Treiberaufwand erkannt. Als negativen Effekt nennt Kwok, dass Flash-Applikationen wie YouTube mit der Playstation nicht funktionieren. Auch müsse man sich vor der Installation darüber im Klaren sein, dass Performance-Einbußen durch den geringen Arbeitsspeicher unumgänglich sind.

Sonstiges

Neue Chaosradio Sendung
Eine neue Sendung des Chaosradios vom Chaos Computer Club ist erschienen. Titel der 115min langen Sendung ist: "Ausbruch aus dem panoptischen Gefängnis" und es geht diesmal um die Auswirkungen der seit Anfang diesen Jahres in Kraft getretenen Vorratsdatenspeicherung, was gespeichert wird, wie lange und wie man sich dagegen wehren kann.

Danke an alle Benutzer, die diesen Wochenrückblick im Wiki mitgestaltet haben. Jeder, der möchte, kann an dem wöchentlich erscheinenden Wochenrückblick mitarbeiten. Weitere Infos findet man hier.

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