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Die unendliche Geschichte: Microsoft bedroht erneut Freie Software

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Man könnte fast meinen, Steve Ballmer hat in seinem Outlook-Kalender jedes halbe Jahr so etwas stehen wie "Patentrechte bei Linux einfordern". Zumindest kann er nun einen Haken dahinter machen, denn er hat es wieder einmal geschafft. Nachdem bereits im Mai ohne konkrete Fakten behauptet wurde, Linux und andere Freie Software verletze 235 Microsoft-Patente, zielt man mit den FUD-Kanonen (FUD = Fear, Uncertainty, Doubt) dieses Mal "nur" auf den Distributor Red Hat.

Auf einer Microsoft-Konferenz letzte Woche en sagte Ballmer: "Red Hat-Benutzer müssen Ersatz für unser intellektuelles Eigentum (IP = Intellectual Property) leisten." Genau genommen weitete er diese Aussage doch auf die ganze FOSS-Gemeinde (FOSS = Free and Open Source Software) aus, wie Groklaw zeigen en, die den gesamten Absatz seiner Aussage abdrucken.

Demzufolge heißt es: Microsoft gegen Linux, Office gegen OpenOffice. Gewinnen will man durch Softwarepatente, die man zur Not vor einem Gericht einfordern werde. Dabei ist Ballmer natürlich bekannt, dass kein einzelner Open Source-Entwickler sich so einen Prozess leisten kann. Genau diese Strategie "Einschüchtern ohne konkrete Beweise vorzulegen" verfolgt der Konzern schon seit längerer Zeit und diverse Patentabkommen geben ihm leider Recht.

Red Hat strebte eigentlich ein Interoperabilitätsabkommen mit Microsoft an. Es ist unklar, ob die Firma nach diesen erneuten Anschuldigungen den "Schwanz einzieht" und doch noch ein Patentabkommen unterzeichnet oder Microsoft endgültig von seiner Partnerliste streicht.

Weitere Berichte: Microsoft Steps Up Its Windows Game Against Linux en, Steve Ballmer: 'I would love to see all open source innovation happen on top of Windows' en, Ballmer threatens Linux and open source with patents again en, Microsoft Wants Red Hat Linux Users To Pay Up en, Ballmer claims Red Hat violates Microsoft IP en

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