Remote Code Execution:
There is a very serious, easy to exploit remote code execution issue in the phpRPC library.
This issue takes place in the file rpc_decoder.php within the decode() function.
This function is
basically responsible for decoding the incoming XML data into php readable data that can be used by the application.
Alle Details und Informationen vom GulfTech Security Research Team:
phpRPC Library Remote Code Execution
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Weitere Schwachstelle in phpRPC gefunden
So eben ist über eine Securitymailingliste eine weitere Schwachstelle phpRPC publiziert worden.
Description:
phpRPC is meant to be an easy to use xmlrpc library. phpRPC is greatly simplified with the use of database/rpc-protocol abstraction. It should run on any php server with most data bases. Unfortunately, there is a easily exploitable remote php code execution vulnerability in the phpRPC library that allows an attacker to execute arbitrary code on the affected webserver.
This vulnerability, like previously discovered vulnerabilities in various implementations of the XMLRPC protocol is possible because of unsanitized data being passed to an eval call.
This of course could ultimately lead to a compromise of the under lying web server, and disclosure of sensitive data.
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Ubuntu-Bericht bei heise online
Zum Abschluss des "Free and Open Source Software Developers' European Meeting" (FOSDEM) präsentierte Jeff Waugh vor großem Publikum die Philosophie der Linux-Distribution Ubuntu.
Jeff Waugh ist bei Canonical für die Community zuständig und arbeitete bis Ende 2005 als Release Manager sowie später als Chef für die GNOME-Foundation.
heise online hat seine Rede zusammengefasst:
"[...] Dazu sei es vor allem von Bedeutung, sein Produkt möglichst einfach unters Volk zu bringen. 'Frei im Sinne von Freibier spielt bei freier Software eben durchaus eine Rolle', glaubt der Ubuntu-Entwicklungschef. [...]"
Auf der Webseite von FOSDEM ist auch ein Interview mit Jeff Waugh nachzulesen.
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Ubuntu & Xfce: Xubuntu
Ich habe im Ubuntublog.de einfach mal meine Gedanken zum Thema xubuntu zusammen getragen und lasse Euch heute teilhaben.
Für mich war xfce immer eine ernstzunehmende Alternative zu anderen Desktops.
Nun ist bei Ubuntu xfce als xubuntu mit eingeflossen und so machte ich mich an die Arbeit um das ganze mal auszutesten.
Ich habe dazu jedoch das Dapper Drake Flight 4 als CD Installation verwendet und kann somit schon auf die ganz neue Desktopumgebung Xfce 4.3.0 zugreifen.
Chic und sehr schlank sieht eben Xfce aus wenn man es frisch installiert hat. Aber lest selbst weiter:
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Wie aus meinem monochromen Freund ein bunter Tausendsassa wurde.
An dieser Stelle will "ich" aka Sevensins nun berichten. Aber nicht von Sach- und Lachgeschichten sondern von meinem Weg durch die Betriebssysteme der aktuellen Welt (ausgenommen China :) ) hin zu Ubuntu, welches bei mir mittlerweile in der Version Frechdachs (5.10) zum Einsatz kommt. Zu meiner Person sei für den Leser, der mich noch nicht im ursächlichen Zusammenhang mit dieser Community sieht, gesagt:
Ich war immer schon Grafikenthusiast und als ein solcher fand ich relativ früh schon einen kleinen Platz innerhalb unserer Gemeinde.
So nun aber genug der Lamentiererei und des Verbalexhibitionismus hin zum Kern meiner kleinen Liebesgeschichte. Liebesgeschichte? - ja ich finde man kann sie schon als eine solche im wörtlichen Sinne bezeichnen.
So wie jede große Liebe war es eines schönen Tages als ich gar nicht damit rechnete als es mich traf...."Schon wieder du Schwein!" Plastik splitterte sanft, fast dezent unter meiner Wollsocke und begann sich zielsicher durch ihren wenig ausgereiften Schutz zu bohren. Ja, er hatte es schon wieder GETAN. Mein PC versagte mir den Dienst, was er seit der Neuentwicklung eines Betriebssystems und dessen Einsatz auf diesem PC öfter tat.
Was war bloß geschehen? Wo war die Zeit als ich mit meinem monochromen Freund Nächte hatte verbringen können, in denen wir uns mit so wichtigen Problemen auseinander setzten wie "Wir müssen Reptile in der nächsten Runde schlagen... Und die backup-Batch... ach ja die muss ich noch... da will ich mal..." Ja schön wars! Wir verstanden uns - du kleines Wunderwerk moderner SMD-Bestückung und ich dein Bediener... Wir waren eins.
Doch so wie überall so war auch unsere Liebe aufgrund der Jahre zunehmend verzerrt und fast psychedelisch bunt geworden.
Während ich mir das Blut vom Fuß abtupfte um dann evtl. verbliebene Splitter mit vorsichtigem Pinzetteneinsatz aus meinem Körper zu entfernen, fasste ich einen Entschluss. Nie wieder würden wir so tief sinken... Du mein Freund den die unangenehm bunte verkünstelte Last wie ich verstand quälte.
Ich hatte da etwas gehört... eigentlich schon viel früher aber ich hatte es nie allzu ernst genommen. Es ging die Rede davon, dass es da so eine Art "Mutter" aller Betriebssysteme gäbe und die... "Die benutzen DIE doch nur auf so Servern da... so im Rechenzentrum" und "Super... aber Null Praxis fähig" Naja mittlerweile war die Welt ja sehr viel bunter geworden als zu Beginn meiner elektronischen Leidenschaft und so fasste ich den elementaren aber dennoch richtungweisenden Entschluss "mal nachschauen ob es da nicht was besseres gibt als jetzt" und so machte ich mich, getreu dem Motto der Bremer Stadtmusikanten "Etwas besseres als den Tod finden wir überall", auf in die Tiefe der Digitalen Unendlichkeit, auch besser bekannt als Internet.
Ich war erstaunt. Schon nach meiner ersten Frage an einen Pfadfinder mit Brille überschwemmte man mich mit Antworten. Oder war es nur scheinbar so? Konnten sie das wirklich was ich las? "Unser Betriebssystem läuft auch sehr gut auf schlechteren Rechnern und kann als Server auch den kleinsten PC zur Schaltzentrale verwandeln" und andernortens stand zu lesen "Benutzen Sie Linux - Ihr PC wird es Ihnen danken" JAAA das wars! Ich wollte ja, dass er mir wieder dankbar und leistungsbereit zur Seite stand, mein kleiner grauer Gefährte.
Also mal schauen wo man einen Gesamtüberblick hat. Ich stellte schnell fest, dass ein solcher Wunsch bei der Vielfalt an Möglichkeiten eher unrealistisch war. Doch da fand ich eine Seite und siehe da... Diese Seite beschäftigte sich nicht mit Linux selbst sondern mit dessen verfügbaren Distributionen. Sie hieß zu deutsch „distriguck“, das weiß ich noch, denn leider ist mir seit her nie wieder diese Seite zu Ohren gekommen. Dort fand ich einen kleinen Beitrag mit Pfadangaben zu einem Verein wie ich glaubte. Als ich das erste mal die synthetische Wohnstube dieser Organisation auf einem Freien Knoten betrat, fühlte ich mich gleich sehr angetan. Hier waren ja Leute. Nicht nur, wie mir schien, irgendwelche Wahnsinnige die den ganzen Tag über elektrische Schlangen in C oder Delphi philosophierten.
Also fasste ich mir ein Herz, band mir die Beine hinterm Rücken zusammen und fing an, eine ISO-Datei des Betriebssystems ins perverse Bunt meines digitalen Daseins zu laden.
Nachdem ich nun soweit war und alles von meinem römischen Bediensteten auf Scheibe mit Fackel gebrannt war, nahm ich mir nun das gequälte Schätzchen vor. Ich hatte ihm viel zugemutet meinem kleinen Gefährten, hatte ihn geschunden wie eine Hafendirne... Doch jetzt war ich angetreten ES wieder gutzumachen.
Die Installation des neuen Schätzchens gestaltete sich nach Kenntnis diverser anderer Installationen zu einem "Quasi-Kinderspiel". Ich fand es so erfrischend, dass das Betriebssystem eine fast schon dienstbare Höflichkeit an nahm während es mich ganz behutsam aber doch bestimmt durch die Konfiguration des kleinen grauen führte.
Ja ich merkte wie es besser wurde mit jedem Millimeter den sich der Statusbalken am Bildschirm bewegte wurde mein Verlangen größer da die Millimeter nur so dahin zu schießen schienen, je mehr das Betriebssystem sich auf dem grauen ausbreitete. Subjektiv hatte ich tatsächlich den Eindruck, als ob der graue wie ein nasser Schwamm das neu zu erlernende aufsog. "Kaffee!" dachte ich und handelte dementsprechend allen Geschwürprophezeihungen und Familienflüchen zum Trotz. Noch die Tasse in der Hand betrat ich mein Büro. Etwas war anders - aber was???.... Ich suchte das Fenster ab nach neuen Spinnweben... Nein das wars nicht.. alles beim alten. Ich schloss die Tür und näherte mich dem Zyklopischen Auge meines Freundes ...Da traf es mich wie ein Schlag.
Eleganz! endlich nach so langem dürsten nach Eleganz und Simplizismus lachte mich nun eine leicht beige und doch freundlich dreinblickende Anmeldemaske an. Also schnell den Benutzernamen eingetippt ...Passwort.... vergessen??? NEEiiiiin das war doch....??? Ach so ja genau das! Naja also tippelditip und schlagartig fährt mich ein sonor klingendes urbanes Brummen an mit freundlichem Lachen das dem Ganzen eine innere Friedlichkeit verleiht. Ich lächele.....
Wenn Ihr mehr wollt müsst ihr das nur sagen - ich hätte da auch noch ein paar Geschichten vom Krieg der Sterne zum Beispiel und wie aus dem kleinen grauen ein Yedi wurde.
Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten!
Danke an Sevensins für diesen Beitrag
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Flight CD 4 (Übersetzung)
Vor einigen Tagen haben wir an dieser Stelle bereits über das Erscheinen der Dapper Flight 4 CD berichtet. Jetzt folgt eine Übersetzung einer Mail von Colin Watson, die die wichtigsten Änderungen und schon bekannte Bugs beschreibt. Wie immer gilt: Folgende Übersetzung möchte den Sinn des Berichtes besser vermitteln und hat nicht den Anspruch einer 1:1 Übersetzung.
Hallo da draußen,
die Flight-CD Nr. 4 ist da. Es ist der vierte einer Reihe von Meilensteinen, die während des Entwicklungszyklus von Dapper zurückgelegt werden.
Herunterzuladen sind die CD-Images hier:
Wenn möglich, nutzt bitte BitTorrent für den Download und schaut im englischsprachigen Wiki nach weiteren Mirror-Servern.
Dank Matt Galvin ist eine Liste der wichtigen Änderungen für die gesamte Distribution hier verfügbar.
Wichtige Änderungen bezüglich der Installations- und der Live-CD sind:
Eine Vorabversion des lang erwarteten Live-CD-Installers („Espresso“, auch bekannt als „Ubuntu Express“, basierend auf einer stark veränderten Arbeit von Guadalinex) ist jetzt verfügbar: Auf dem Desktop des Live-Systems befindet sich ein „Install System Permanently“-Icon.
Ich möchte betonen, daß dies eine sehr frühe Vorversion ist, und daß vorhandene Unzulänglichkeiten sowie die Oberflächengestaltung nicht notwendigerweise das sind, was im fertigen Produkt verwendet werden wird. Wir bringen es jetzt heraus, um so viele Tester wie möglich zu erreichen.
Die Live-CD für PowerPCs ist sehr viel stabiler geworden.
Die Netzwerkkonfiguration erzeugt /etc/dhcp3/dhclient.conf nicht mehr mit Syntax-Fehlern (#27141). Falls ifup/ifdown Fehler verursacht, löscht einfach die Zeile, die „NetcfgDHClient“ enthält.
Die Fortschrittsbalken für DHCP und für die Suche nach Wireless Access Points haben jetzt einen „Cancel“-Button.
Die Installation auf Systemen mit nur 32 MB RAM sollte jetzt möglich sein.
Die Live-CD konfiguriert das Netzwerk wieder korrekt und erstellt eine Keymap basierend auf der, die im grafischen Bootloader ausgewählt wurde.
Der Rettungs-Modus der Installations-CD bietet nun die Möglichkeit, GRUB ohne die Verwendung der Shell neuzuinstallieren.
Der Bug in der Zeitzonen-Konfiguration für eine Reihe von Sprache/Land-Kombinationen wurde behoben (#28722).
Wenn das Netzwerk abgeschaltet ist, fragt der Installer weder nach einem Proxy, noch ob die fehlenden Sprachpakete heruntergeladen werden sollen.
Die Unterstützung der Installation von und auf Wechselmedien ist verbessert worden.
Der grafische Bootloader besitzt jetzt einen lokalisierbaren Hilfetext – Übersetzungen sind Willkommen!
Verbleibende Pakete werden nicht mehr von der CD auf die Festplatte kopiert, da mit dem neuen einstufigen Installer die Nachteile durch unnötigen Zeitaufwand und Festplattenplatz überwiegen.
„Maßgeschneiderte“ Installations-CDs ohne das Restricted-Repository sollten jetzt flüssiger laufen.
Auf AMD64-Systemem wird die Monitorauflösung jetzt automatisch erkannt.
Installationsprobleme auf Rechnern mit stark verstellten Systemuhren wurden (wiedereinmal) behoben.
Bekannte Bugs im neuen Installer der Live-CD:
Dieser ist momentan nur für Ubuntu und Edubuntu verfügbar. An der Kubuntu-Version wird noch gearbeitet.
Er wird vermutlich kein arbeitsfähiges System auf PowerPCs installieren – die geeignete Bootloader-Lösung fehlt noch.
Bisher gibt es keine Unterstützung für Sprach-, Orts- oder Keymapkonfiguration. Natürlich haben diese Dinge eine hohe Priorität.
Er kann die Sprachpakete nicht installieren.
Er installiert fälschlicherweise das Ubuntu-Live-Metapaket, so daß der Live-CD-Installer selbst auf dem Zielsystem installiert wird (obwohl Ihr das wahrscheinlich nicht bemerken werden, da es versteckt ist).
Die geführte Partitionierung ist momentan extrem nervig zu benutzen. Dies betrifft vor allem die Wahl des Einhängepunkts. Es kann mehrere Versuche benötigen, bis man das Programm dazu gebracht hat, eine gültige Partitionierung auch zu akzeptieren.
Wenn Ihr die Änderungen verfolgen wollt, während wir Dapper weiterentwickeln, dann schaut Euch die Dapper-Changes-Liste an.
Außerdem schlagen wir vor, daß Ihr Euch bei der Ubuntu-Devel-Announce-Liste anmeldet, wenn Ihr die Entwicklung von Ubuntu verfolgen wollt. Es ist eine Liste mit nur wenigen Posts pro Woche, in denen die genehmigten Spezifikationen, Änderungen der Vorgehensweise, Alpha-Releases und andere interessante Ereignisse mitgeteilt werden.
Der Testbereich des englischsprachigen Wiki schlägt eine Reihe von Test vor, mit denen Bugs auf den Flight-CDs rechtzeitig vor dem finalen Release gefangen werden sollen, damit sie gefixt werden können.
Bug-Reports bitte hierher
Viel Spaß
-- Colin Watson [cjwatson@ubuntu.com]
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Eindrücke einer Linux-Installations-Party
Vorwort
Dies ist ein Bericht über die 8. Linux-Installations-Party (LIP) des Fachbereichs Informatik der FH Schmalkalden, die am 29.11.2005 stattfand. Wir möchten euch diese Veranstaltung vorstellen, da wir uns in diesem Jahr dazu entschieden hatten, Ubuntu als Schwerpunkt-Distribution anzubieten.
Geschichte der LIP
1998 gab es am Fachbereich Informatik zwei Rechner-Räume, in denen ausschließlich Unix-Systeme liefen. Einer davon war das Multimedia-Labor, ausgerüstet mit "Indy"-Maschinen von Silicon Graphics. Die Studenten, die dort arbeiteten, und der Professor für Multimedia waren eine eingeschworene Unix-/Linux-Fangemeinde. Dort entstand die Idee, den DOS- und Windows-gewohnten Kommilitonen das Unix-Derivat Linux schmackhaft zu machen. Das ganze sollte in möglichst lockerer Atmosphäre geschehen. Also fand die Installations-Party zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang statt. Und zum leiblichen Wohl aller wurde von Professoren und Mitarbeitern Kaffee und Kuchen organisiert. Mit den Newbies wurden Kernels gebacken, Skripte editiert, und gefachsimpelt, was das Zeug hielt.
Aus dem anfänglichen Erfolg wurde eine Gemeinde, zu der immer wieder neue Mitglieder stießen; dadurch belebte sich die LIP jedes Jahr von selbst aufs Neue.
Wenn auch die Distributionen im Laufe der Jahre wechselten und die Installationsroutinen immer benutzerfreundlicher wurden – knifflige Probleme gab es immer wieder, bei denen die Experten ihr gemeinschaftliches Know-How aufbieten mussten. Der Gedanke hinter der ganzen Aktion bleibt jedes Jahr der gleiche: Dass es immer gut ist, genau das zu tun, was alle anderen nicht tun. Also nicht das vorinstallierte Windows zu benutzen! Daran zu erinnern, dass es kostengünstige, leistungsfähige und freie Alternativen gibt. Und dass der Einstieg und Umstieg Lernbereitschaft erfordert, die sich aber auch lohnt.
Organisation im Vorfeld
Hinter jedem großen Computer steht ein starker Mensch. Also war der erste Schritt natürlich, unsere Veteranen zu reaktivieren. Aus der LIP des Vorjahres blieb ein harter Kern von ca. 5 Leuten. Hinzu kamen zwei Teilnehmer vom letzten Mal, die eigentlich nur kritische Anregungen einbringen wollten. Die beiden wurden kurzerhand assimiliert. Auch jedes Jahr mit dabei sind die Altgedienten, die zum Großteil das Studium beendet haben und sich jedes Jahr - aus Tradition - zur LIP einfinden. Der restliche Teil des Teams fand durch persönliche Anwerbung den Weg zum Linux-Betreuer.
Die Kardinals frage bei Linux ist meistens: Welche Distribution nehme ich? Es galt, eine Auswahl zu treffen, was schwer fiel, da die Vorlieben im Team doch recht breit gestreut sind. Letztlich entschieden wir uns wieder für die populären Distributionen Fedora und Mandriva. Sie wurden in den Jahren zuvor auch schon angeboten und machten im Großen und Ganzen einen guten Eindruck. Ubuntu war dieses Jahr der Debütant der Veranstaltung. Es gab im Jahr zuvor schon Erwägungen, es anzubieten, doch da hatte Ubuntu kaum die Wiege verlassen (zwei Monate waren seit dem ersten Release vergangen). Ein ganzes Jahr später hatten es die beiden Ubuntu-Heißsporne, die es im Team gab, nicht schwer, Ubuntu aufgrund seiner enorm angewachsenen Popularität mit aufzunehmen.
Einer der größten Wünsche der Organisation war es, möglichst aktuelle Installationen bereitzustellen. Daher mussten wir uns Gedanken machen, wie wir die Teilnehmer am besten ans Netz anschließen, um Updates und andere Wunsch-Software nachinstallieren zu können - gerade auch im Hinblick auf Ubuntu, das nach der Installation ein Update übers Netz braucht, um komplett auf Deutsch umzustellen. Aus Gründen der Sicherheit wollten wir (und auch die FH) den Teilnehmern jedoch keinen kompletten Internet-Zugang gewähren. So kamen wir auf die Idee, sämtliche Ubuntu-Packages, die nur irgendwie anfallen könnten, vorher auf einen Rechner zu spiegeln. Dieser Rechner sollte dann während der Veranstaltung als DHCP- und APT-Server dienen. Als Vorteil dieser Lösung sahen wir auch die Geschwindigkeit - nichts lädt schneller als ein LAN.
Wir hatten uns den Anspruch gesetzt, die Installationen der ausgewählten Distributionen vorher genau durchzuspielen, um mögliche Fallgruben kennen zu lernen. Der Aufwand, das für drei Distributionen durchzuziehen, erschien uns zu hoch. Daher verkleinerten wir unsere Auswahl auf zwei. Die Wahl des Ausscheidekandidaten fiel auf Fedora, da wir während unserer Vorbereitungen dabei scheiterten, auf unseren lokal angelegten Fedora-Mirror zuzugreifen und damit zu arbeiten. Zu dieser Vorgehensweise fand sich auch nur spärliche Dokumentation im Netz. Einen Mirror mit Ubuntu-Paketen aufzusetzen, fiel dagegen leichter; mit den Paketwerkzeugen von Debian, worauf Ubuntu basiert, hatten wir keine Probleme, auf unseren eigens angelegten Mirror zuzugreifen.
Um dieses LAN aufzubauen, benötigten wir natürlich Unmengen an Patch-Kabeln und einen dicken Switch. Beides bekamen wir auf unkomplizierte Weise vom IuK-Zentrum der FH zur Verfügung gestellt. Dazu gab's gleich noch Monitore und jede Menge Stromkabel, die uns von netten FH-Mitarbeitern organisiert wurden, damit die Teilnehmer möglichst wenig an eigener Hardware mitbringen mussten.
Ungefähr zur gleichen Zeit, als die Idee zu Automatix in bei UbuntuUsers.de aufkam, machten wir uns in unserem Team Gedanken darum, wie wir ein frisch installiertes Ubuntu an die typischen Desktop- Bedürfnisse anpassen könnten. Zu dem Zweck schrieben wir uns ein eigenes Skript, das direkt nach der Installation ansetzen sollte, um diverse Codecs, Video-Player etc. nachzurüsten. Interessant wäre natürlich, bei der nächsten Veranstaltung Automatix zu verwenden.
WLAN war dieses Jahr ein wichtiger Punkt für unsere Vorbereitungen, da inzwischen der gesamte FH-Campus lückenlos mit Access-Points abgedeckt ist und von den Studenten intensiv genutzt wird. Wir probierten daher alle Karten und Chipsätze durch, die wir in die Finger bekommen konnten, um uns gegen alle Arten von Überraschungen zu feien. Da an unserer FH der WLAN-Zugang nur über VPN möglich ist, beschäftigten wir uns auch mit der Konfiguration eines geeigneten Clients.
Eine ansprechende Webseite zu pflegen war eines der Stiefkinder der LIP. Quasi der einzige Zweck, zu dem bisher eine Webseite existierte, war, ein Anmeldeformular für die Teilnehmer bereit zu stellen. Auch das sollte sich dieses Jahr ändern. Unser Team war zum ersten Mal groß genug, um die Aufgaben besser zu verteilen; zum anderen hatten wir Leute im Team, die viel Vorwissen über Web-Publishing mit brachten und sich darum kümmern konnten. In diesem Zuge entstand auch zum ersten Mal ein Forum. Es diente im Vorfeld der LIP zur Koordinierung des Teams und um Wissen und Erfahrungen an einer Stelle zu bündeln. Damit unsere Veranstaltung im Voraus Aufmerksamkeit bekommt, griffen wir erstmal auf die altbewährten Mittel von Handzetteln und Plakaten zurück. Des weiteren gab es dieses Jahr das Novum, einheitliche (und auffällige) T-Shirts anfertigen zu lassen, um auf unsere Veranstaltung und die dazugehörige neue Webseite aufmerksam zu machen. Außerdem sollte man damit unser Team während der Veranstaltung leicht als Ansprechpartner erkennen können.
Verteilaktion
Es stellte sich die Frage, wie und wo wir am besten unsere gedruckten Handzettel verteilen könnten, damit sie die meiste Aufmerksamkeit erregen. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt kam gerade das neue Ubuntu-Release "Breezy Badger" raus, das wir auch zur Installation anbieten wollten.
So kam die Idee auf, uns 100 Ubuntu-CDs schicken zu lassen und diese mit unseren Handzetteln kostenlos zu verteilen. Die Unsicherheit dabei war, wie lange das Shipping brauchen würde und ob uns die Lieferung rechtzeitig bis zur LIP erreicht. Eines unserer Team-Mitglieder hatte durch seine Tätigkeit als Supporter bei UbuntuUsers.de das Glück, an die richtigen Ansprechpartner zu gelangen. Unser Vorhaben fand offenbar Zuspruch: Nach dem Release von Breezy erhielten wir unsere Lieferung in atem- beraubender Geschwindigkeit. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die fleißigen Geister, die das ermöglicht haben! Die Ubuntu-CDs kommen praktischerweise im Doppelpack: mit einer Install- und einer Live-CD. Die Install-CDs nahmen wir aus den Hüllen, um sie später für die LIP zu verwenden, und ersetzen sie durch einen unserer Flyer, die Live-CDs ließen wir drin. Damit bewaffnet postierten wir uns dort, wo bestimmt die meisten Studenten hingehen: in der Mensa.
Unsere CDs verteilten sich anfangs etwas zögerlich - wohl weil die meisten Leute nicht davon ausgingen, dass etwas kostenlos verteilt wurde. Wir bemühten uns, nicht nur die "typischen" Linux-Benutzer, sondern die Leute in ihrer breiten Masse anzusprechen. Durchaus mit Erfolg - wir kamen mit Leuten ins Gespräch, die irgendwie mal von Linux gehört hatten, aber sonst nichts damit anzufangen wussten.
Wir gingen mit der Frage, ob man schon mal etwas von Linux gehört habe und sich vielleicht dafür interessiere, auf die Leute zu. Es gab eine Vielzahl von Reaktionen. Ein Muster trat aber verhältnismäßig häufig auf, nämlich die sinngemäße Antwort: 'Nein, ich studiere doch BWL.'. Heißt die Schlussfolgerung daraus, dass Leute aus der Wirtschaft und solche, die es mal werden wollen, sich nur in der Welt von Windows bewegen können und dürfen? Wir hoffen nicht. Außerdem: Sind Produktvielfalt, Konkurrenz und Selektion nicht Grundsätze der Marktwirtschaft? Auf jeden Fall nahmen wir das gute Gefühl mit, dass wir mit einigen Leuten ins Gespräch gekommen sind, für die Linux vorher nur ein vager Begriff war.
LIP-Abend
Am Tag der LIP konnte unser betreuender Professor noch ein paar helfende Hände rekrutieren, die zusammen mit uns schon nachmittags anfingen, die Theke für Kaffee und Kuchen herzurichten. Bei dieser Veranstaltung werden die Mittel für das leibliche Wohl traditionsgemäß von den Informatik-Professoren und Mitarbeitern gesponsort. Eine andere Tradition ist die Verlosung von kleinen Sachpreisen – natürlich mit einem Bezug auf Linux. Diese werden gewöhnlich von unseren Sponsoren-Firmen bereitgestellt. Dieses Jahr war die Bescherung sogar recht üppig: Es gab T-Shirts und Pullover, große und kleine Kuscheltiere, Uhren, Füllfederhalter und stellenweise richtig teure Sachbücher sowie aktuelle Software.
Währenddessen kümmerte sich das Kern-Kompetenz-LIP-Team – deutlich gekennzeichnet durch unsere LIP-T-Shirts - um die Verkabelung des Veranstaltungsraumes. Unseren Host, der als DHCP- und APT-Server fungieren sollte, und den dazugehörigen Switch bauten wir in der Mitte des Raums auf und zogen Patch-Kabel zu jedem Sitzplatz. So brauchten die Besucher am Abend ihren Rechner nur hinzustellen und anzustöpseln. Trotz aller Planung merkten wir, dass jemand (der Autor blickt pfeifend- unschuldig gen Decke) vergessen hatte, Netzkabel für die Monitore zu organisieren. Die wurden uns aber schnell und problemlos aus verschiedenen Labors zur Verfügung gestellt.
Der Abend und unsere Gäste brachen allmählich herein - wir blieben trotzdem. Gegen 18:30 Uhr wandte sich unser Professor an die Menge und hielt seine Begrüßungsrede. Dabei werden, wie jedes Jahr, sämtliche Betreuer kurz vorgestellt.
Gleich im Anschluss wurden die Ubuntu-Installations-CD mit vollen Händen verteilt. Eigentlich sollte das Vorgehen koordiniert werden, so dass jede Bank in etwa die gleiche Anzahl an Betreuern hatte. Aber die guten Vorsätze versanken schnell in einem produktiven Chaos - geholfen wurde dem, der am lautesten um Hilfe schrie - und wir liefen von einem Ende des Raums zum anderen. Unser eigens entwickeltes Skript fand nach den Installationen jedoch keine breite Anwendung, da die meisten Besucher ihre eigene Auswahl an Software trafen. Dafür bekamen sie von uns natürlich keinen Widerspruch, doch es entstand dadurch an einigen Stellen Doppelarbeit, der wir gerade durch eine einheitliche Gestaltung der Nach-Installation vorbeugen wollten. Es war dieses Jahr unser erster Versuch, die Nach-Installation teilweise zu automatisieren. Die Idee selber wird sicherlich beibehalten werden; beim nächsten Mal besteht an der Ausführung noch Verbesserungsbedarf.
Gegen 20 Uhr fand die heiß ersehnte Verlosung statt. Zuvor hatten unsere Helfer fleißig Lose verteilt. Nur ganz hart gesottene Gäste waren selbst durch Aussicht auf einen der vielen attraktiven Preise nicht vom Rechner weg zu kriegen; ansonsten verlagerte sich das große Krabbeln für eine halbe Stunde auf den Flur.
Nach der Verlosung waren einige Gäste mit neuen Maskottchen oder Sachbücher gerüstet, um sich spezielleren Aufgaben zu stellen. Bei einer der wenigen Mandriva-Installationen auf einem Laptop gab es das hartnäckige Problem, Module für die WLAN-Karte einzubinden. Die Lösung dafür steckte wirklich im Detail: Das heruntergeladene Installations-Skript enthielt einen (genau einen!) Syntaxfehler.
Ein anderer unserer Gäste ist Lehrer an einem Gymnasium, der durch die Teilnahme an der LIP selbst Erfahrungen mit Linux sammeln wollte. Einer seiner Wünsche war es, die bekannte Windows- Software "Matheass" mittels Wine zum Laufen zu bekommen. Das in den Ubuntu-Repositories enthaltene Wine konnte man dafür nicht verwenden. Erst nach einiger Suche fanden wir ein aktuelleres Wine-Paket, dessen Repository per Hand in die sources.list eingetragen wurde. Damit lief das Matheass dann problemlos.
Den meisten Ärger bereitete NTFS. Schon im Vorfeld der LIP bemerkten wir bei einigen Ubuntu-Testinstallationen das Versagen von Ubuntus NTFS-Resize. Auch Tipps aus dem UbuntuUsers Forum, wie z.B. die entsprechenden Partitionen vorher zu defragmentieren, brachten nicht bei allen betreffenden Partionen den Erfolg. Als geeignete Lösung erschien uns Knoppix, da dort eine aktuellere Version von NTFS-Resize enthalten ist. Um allerdings die neueste NTFS-Resize-Version zur Verfügung zu haben, hatten wir uns ein Knoppix remastert und diese dort eingefügt. Dieses Werkzeug sollte uns auch tatsächlich bei der LIP behilflich sein.
Wir hatten vor dieser wie auch vor jeder LIP zum Sichern der Platteninhalte aufgerufen. Bei einem Fall führte die Nichtbeachtung dieses Hinweises auch zum GAU: Bei einem Laptop mit zwei NTFS-Partionen ließ sich eine davon zunächst erfolgreich verkleinern, allerdings ließ sie sich dann im folgenden Installations- prozeß nicht mehr ansprechen. Auch ein von der anderen Partition gestartetes Windows konnte die verkleinerte NTFS-Partition nicht mehr richtig erkennen. Das Problem entstand, weil durch das NTFS- Resize eine fehlerhafte Partitionstabelle erzeugt wurde.
Die Rettungsmaßnahmen für die bleich gewordene Studentin bzw. für ihren Laptop begannen damit, nach der Katastrophe den Inhalt der anderen Partitionen per Netzwerkkabel Nachbar-Rechner zu retten. Anschließend wurden etliche Versuche unternommen, die Partitionstabellen wieder herzustellen, um doch noch die Daten der NTFS-Partition lesbar zu machen. So wie die Anzahl der Gäste weiter abnahm, nahm unsere Müdigkeit und Erschöpfung langsam zu. Auch nach mehrstündigen Bemühungen war die Partionstabelle nicht mehr zu retten, so dass uns nichts weiter übrig blieb, als die Besitzerin mit reichlich Mitleidsbekundungen und Nachbetreuungsangeboten nach Hause zu entlassen.
Parallel dazu gab es ein ähnliches Problem auf einem Medion-PC. Dort erzeugte ein Verkleinern der NTFS-Partition ebenso eine fehlerhafte Partitionstabelle. Die konnte aber von Hand wiederhergestellt werden. Das Mounten unter Linux lief dann ohne Probleme, nur Windows XP weigerte sich, davon zu booten. Warum nicht, das war uns erstmal ein Rätsel. Nach Erklärungen wollten wir auch in den Bios-Einstellungen suchen, allerdings war das passwortgeschützt. Mit welchem Passwort, das fragte sich vor allem der Besitzer. Das führte dann unweigerlich zum Umsetzen des Vergessens- Jumpers und zur manuellen Rekonstruktion aller Bios-Einstellungen. Dort musste auch irgendwo der Hund begraben liegen, denn nach diesem zeitraubenden Spaß hatte Windows wieder ein Einsehen und ließ sich fröhlich wieder hochfahren.
Gegen 1 Uhr nachts riefen wir das offizielle Ende der Veranstaltung aus und machten uns an die Arbeit: An unseren inoffiziellen Repositories - nicht nur Wine gab's da, auch jede Menge Bier. Um die hartnäckigen Problemfälle wurde sich natürlich weiter gekümmert. Derweil wurde schon mal mit anderen Betreuern und mit dem Prof auf den gelungenen Abend angestoßen. Die nicht mehr gebrauchte Hardware wurde langsam wieder eingesammelt und sortiert, die Inseln von Papptellern und Bechern entsorgt und die letzten Kuchenreste verspeist. Irgendwann kurz vor 3 Uhr gingen dann endgültig die Lichter aus, jedenfalls an der FH. Die, die von uns immer noch nicht müde waren, zettelten noch eine kleine Feier in privaten Gemächern an, wo man sich allmählich bis in den nächsten Morgen versacken ließ.
Nach der LIP
Nach den LIPs der vergangenen Jahre war die Nachbetreuung der Besucher immer ein wunder Punkt. Die Teilnehmer wurden nach der Veranstaltung noch einmal per Mail-Verteiler dazu ermutigt, das Team bei weitergehenden Problemen und Fragen zu kontaktieren, jedoch verlief das immmer im Sande.
Eine Idee im Vorfeld dieser LIP war es, nach der Hauptveranstaltung einen Stammtisch zu etablieren - in erster Linie, um die Nachbetreuung persönlicher zu gestalten; vor allen Dingen aber, um eine aktive Community aufzubauen. Im Trubel der Veranstaltung mussten wir wieder einmal aufs Neue feststellen, dass ein jeder ein paar Nischen hat, in denen er sich besonders gut auskennt - das gilt für die Mitglieder des LIP-Teams ebenso wie für die Besucher. Ein weiterer Vorteil wäre das Überbrücken der Zeit bis zur nächsten LIP: Ein Hauptgrund für organisatorisches Chaos sind die Reibungsverluste beim neuerlichen Zusammenfinden eines Teams, gerade bei der begrenzten Anzahl von Linux-Begeisterten an unserer überschaubaren Fachhochschule. Die Stammtische sollten dabei alle vierzehn Tage stattfinden.
Eine knappe Woche nach der LIP fanden wir uns zu unserem ersten Stammtisch zusammen: Mit dem gesamten LIP-Team, unserem Schirm-Professor (der netterweise die erste Getränkerunde schmiss) und einer Handvoll interessierter LIP-Teilnehmer. Es ging dabei zunächst um ein Resümee der Veranstaltung: Was gut und weniger gut über die Bühne gelaufen war. Die wichtigste Idee des Abends war jedoch die Etablierung regelmäßiger Workshops rund um Linux. Dabei soll jedem Stammtischler die Möglichkeit gegeben werden, anderen sein Lieblings- oder Spezialgebiet nahezubringen. Angestrebt wird eine Frequenz von zwei Workshops pro Semester. Durch diese Veranstaltungen sollen zum einen interessante Themen vertieft werden, wozu auf der LIP meist keine Gelegenheit besteht. Zum anderen würden die Workshops dafür Sorge tragen, dass die regelmäßigeren Stammtische auf etwas inhaltlich Konkretes hinarbeiten.
Schluss
Wenn ihr Interesse habt, erstatten wir euch nächstes Mal wieder Bericht über unsere Linux Installations-Party, wobei wir dann schonungslos unsere Schwächen und Pannen offenlegen werden. Die Autoren bedanken sich für eure Aufmerksamkeit, trinken ihren letzten Schluck Kreativ-Bier aus und gehen sich jetzt die Fingerkuppen verbinden.
Maik "gilly" Gischel & Christian "Krischan" Heinze
http://lip.fh-schmalkalden.de
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Linux Wurm unterwegs
Nach Ewigkeiten ist mal wieder ein Linux Wurm aufgetaucht der gar schon ITW gesichtet wurde. (ITW = In The Wild, ergo im Internet)
Der Wurm ist für den Desktop Bereich nicht wirklich als Bedrohung zu sehen, da hier versucht wird mittels eine Schwachstelle über eine XMLRPC-Lücke in Server einzudringen.
Der Wurm mit dem Namen Lupper, Mare oder Plupii versucht sich Beispielsweise über Wordpress, TikiWiki, phpGroupware, Drupal oder auch Mambo Zugriff zu verschaffen.
Eben über die oben genannte XMLRPC-Lücke.
Klassisch werden befallene Server dann mit Trojaner beladen und es werden IRC Bots angesprochen, die dann für einen DDoS Angriff zusammen geschlossen werden.
Somit dürften einige Server zusammen kommen, was nicht ungefährlich ist.
Weitere Details hierzu:
http://www.blog.de/index.php/ubuntu/2006/02/20/linux_malware_unterwegs~577904
und
http://www.blog.de/index.php/ubuntu/2006/02/20/linux_malware_weitere_details~577930
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Zweite Ausgabe der Ubuntu-Desktop-Nachrichten
Folgende Übersetzung möchte den Sinn des Berichtes besser vermitteln und hat nicht den Anspruch einer 1:1 Übersetzung. Die ursprünglichen Nachrichten kamen über die Ubuntu-Mailinglisten.
Sehr geehrte Damen und Herren, Willkommen zur zweiten Ausgabe der Ubuntu-Desktop-Nachrichten (UDN). Die vorherige Ausgabe erschien vor über sechs Wochen, aber wir haben schon damals gesagt, daß die Ubuntu-Desktop-Nachrichten in unregelmäßigen Abständen erscheinen werden. :-)
Denkt daran, daß die UDN offen dafür sind, von Euch verändert und verbessert zu werden – genauso wie der Ubuntu-Desktop. Wenn Ihr bei den UDN mitmachen wollt, schickt einfach eine Mail an die Ubuntu-Desktop-Mailingliste.
In dieser Ausgabe:
- “Guten Tag“?
- Hier kommt der Desktop-Liebhaber
- Flottere Multimedia-Erlebnisse
- Neues Interface für die Paketinstalllation
- Was gibt es Neues auf dem Dapper-Desktop?
- Ekiga näher beleuchtet
- “Liebesdienste“ für Desktop-Liebhaber
- Desktop-Team-Meetings
- “Hug“-Tage (Hug = Umarmung, Anm. d. Ü.)
- Über das Desktop-Team
Guten Tag?
Ein wichtiges Ereignis für Dapper ist die Aufnahme von avahi in das Main-Repository. Nun klingt das nicht besonders aufregend, also laßt uns einen Blick darauf werfen, was es uns ermöglicht: Gebt Eure Lesezeichen im lokalen Netzwerk frei und stöbert in denen Anderer (funktioniert mit Epiphany). Oder macht das gleiche mit Eurer Musik (funktioniert mit Rhythmbox), unterhaltet Euch mit Leuten (über ekiga), oder entdeckt den geteilten Desktop in Eurem Netzwork (mit Vino). Idee angekommen? Willkommen in der „zeroconf“-Welt – entdeckt Dienste in Eurem lokalen Netzwerk und nutzt diese ohne jegliche Konfiguration!
Hier kommt der Desktop-Liebhaber
In der letzten Ausgabe der UDN wurden einige „Liebesdienste“ vorgeschlagen um Leuten die Beiteiligung am Ubuntu-Desktop zu erleichtern. Und hier kommt die Ubuntu-Liebe ins Spiel: Alain Perry hat einen Patch, der den vorgegebenen Ordner im GTK+-Dateimenü ändert, bereitgestellt (das war einer der „Liebesdienste“). Doch damit nicht genug: Alain hat außerdem noch ein Patch für Nautilus erstallt, so daß der Ordner „Dokumente“ in der Sidebar erscheint – so ist es konsistent mit dem gepatchten GTK+. Wooohoooo: Alain ist ein Desktop-Liebhaber und wir lieben das, was er beiträgt.
Flottere Multimedia-Erlebnisse
Ist Euch aufgefallen, daß es beim Abspielen eines neuen Songs in Rhythmbox keine merkliche Verzögerung mehr gibt? Und daß das Suchen in Totem jetzt auch besser denn je funktioniert? GStreamer 0.10 wurde in Dapper intergriert und immer mehr Anwendungen benutzen es inzwischen. Obwohl es immer noch fehlerbehaftet ist (DVD-Support beispielsweise ist noch nicht vorhanden), macht es den Umgang mit Multimedia-Anwendungen angenehmer. Nicht alle Plugins sind von vornherein installiert, da einige aus rechtlichen Gründen nicht im Main-Repository enthalten sein dürfen. Weitere Plugins liegen in den Universe- und Multiverse-Repositorys.
Neues Interface für die Paketinstalllation
Mehr und mehr Pakete kommen zu Ubuntu hinzu. Das ist klasse, da es dem Anwender mehr Auswahl bietet. Aber bisher war es schwierig, das gewünschte Paket in gnome-app-install zu finden: Viele Pakete bedeutet meist auch ein Skalierungsproblem für das Interface. Sebastian Heinlein und Michael Vogt haben daran gearbeitet und stellen ein neues Interface für gnome-app-install vor. Nach einigen kleinen Änderungen ist dieses neue Interface jetzt in Dapper verfügbar. Schnelle und gute Arbeit!
Was gibt es Neues auf dem Dapper-Desktop?
Fragt Ihr Euch, was in Dapper alles neu ist? Wie immer gibt es eine Menge kleiner und größerer neuer Funktionen und beseitigter Fehler. Hier ein kurzer Überblick über einige davon:
Seit der letzten Ausgabe der UDN gab es drei neue GNOME-Versionen: 2.13.4, 2.13.5 und 2.13.90. Das zeigt, wie fleißig unsere liebenswerten Paketersteller sind: Nutzer von Dapper konnten von allen neuen GNOME-Vorzügen gleich nach den GNOME-Releases profitieren.
Evolution hat einen kleinen Patch erhalten, durch den die Nutzung von Bogofilter anstelle von Spamassassin zur Spam-Erkennung ermöglicht wird. Ihr müßt nicht mit Spam leben und könnt jetzt auch entscheiden, auf welche Weise Ihr das erreichen wollt :-)
Um ein noch runderes Gesamtbild zu bieten, wurde an einem GNOME-Frontend für den X-Chat-IRC-Client gearbeitet. Dies hat den Namen XChat-GNOME bekommen und wird der Standard-IRC-Client für Ubuntu werden.
Mit dem Design der Aktualisierungsbenachrichtigung wurde herumexperimentiert, es gibt das alte Design, einen neuen Bubble-Look und ein weiteres Standard-Design mit einem kleinen „Schließen“-Button. Aber auch dieses Design könnte sich mit der neuen Version, die es bald für Dapper geben wird, ändern ;-)
Das Paket für die PenguinTV-Software ist fertig. Es ist ein neuer Feed-Reader, der sich von den anderen darin unterscheidet, daß auch Podcasts und Video-Blogs gut integriert werden.
Nicht zu vergessen ist, daß der Dapper-Desktop auch von vielen Bug-Fixes und Aktualisierungen der Debian-Entwickler profitiert. Vielen Dank an diese!
Ekiga näher beleuchtet
Ekiga ist die neue GnomeMeeting-Version unter neuen Namen. Es wurde viel verbessert und viele neue Funktionen hinzugefügt. Ekiga is eine Voice-over-IP-Software und unterstützt auch Videokonferenzen. Durch die Verwendung der Standard Protokolle SIP und H.323 können die Anwender über die zu verwendende Kommunikations-Software frei entscheiden. Die Ekiga-Gemeinschaft hat außerdem ekiga.net aufgebaut, einen Service, der Anwendern öffentliche SIP-Adressen bereitstellt, so daß sie leicht erreichbar sind. Ekiga kann aber auch eine Verbindung mit jedem anderen SIP-Konto herstellen, was ein- und ausgehende Verbindungen mit externen Anbietern ermöglicht. NAT-Unterstützung ist natürlich ebenfalls enthalten um VoIP zu vereinfachen. Ihr müßt kein Ekiga haben, um VoIP nutzen zu können, aber es funktioniert - also probiert es einfach. Für Eure Redefreiheit!
Ekiga bietet:
- Audio- und Video-Anrufe (SIP- und H.323-Protokoll)
- „zeroconf“-Support (finde Gesprächspartner im Lokalen Netzwerk)
- ein- und ausgehende Gespräche (mit einem externen Anbieter)
“Liebesdienste“ für Desktop-Liebhaber
„Liebesdienste“ sind Dinge, die wir gern auf dem Ubuntu-Desktop sehen würden. Einige dieser Dinge können schwierig, andere wiederum können leicht zu implementieren sein.
Sie sind ein schöner erster Schritt, dem Desktop-Team beizutreten: Versucht die „Liebesdienste“ zu erledigen und an Ubuntu mitzuarbeiten! Wenn Schwierigkeiten auftauchen, fragt einfach – jeder im Desktop-Team wird Euch gern helfen. Wenn Ihr Interesse an den „Liebesdiensten“ habt, schickt einfach eine Mail an die ubuntu-desktop-Mailingliste.
Es gibt eine Reihe interessanter Program für den Desktop, für die es noch keine Pakete gibt. Wir haben drei ihnen für die „Liebesdienste“ ausgewählt:
Desktop-Team-Besprechung
Die letzte Desktop-Team-Besprechung fand am 16. Dezember statt. Daniel hat das Protokoll erstellt. Es gab Diskussionen über technische Dinge (wir wollen einen neuen dbus, wir werden GStreamer 0.10 verwenden, etc.), aber auch andere Dinge wurden besprochen. Zum Beispiel, daß wir die Dokumentation verbessern und einen größeren Teil der Diskussionen in die Ubuntu-Desktop-Mailingliste verlagern wollen (das hat gut geklappt :-)). Bugs waren ein weiterer Punkt auf der Liste, da es viele gibt und wir nach dem besten Weg suchen, die Zahl der ungelösten Bugs im Zaum zu halten.
Der Termin für die nächste Besprechung steht noch nicht fest, wie üblich wird diese aber in #ubuntu-meeting stattfinden. Die Ankündigung wird über die Ubuntu-Desktop-Mailingliste gehen, so daß jeder, der interessiert ist, teilnehmen kann.
“Hug“-Tage
(Hug = Umarmung, Anm. d. Ü.)
Jeder Tag ist ein „Hug“-Tag in der Welt von Ubuntu. Aber es gibt „Hug“-Tage, die gleichzeitig Bug-Tag sind. Einige sagen sogar, daß jeder Tag ein Bug-Tag sei. Dann wäre logischerweise jeder Tag sowohl ein „Hug“- als auch ein Bug-Tag. Tja. Stimmt. Doch es gibt einige besondere Tage. Vielleicht war das nicht ganz klar? :-) Laßt uns nochmal mit einer richtigen Einleitung beginnen.
„Hug“-Tage sind die Bug-Tage von Ubuntu. Wir sind nicht ganz sicher, ob Leute, die nicht zum Desktop-Team gehören, sie auch als „Hug“-Tage bezeichnen. Wie auch immer, wenn Ihr etwas Zeit habt, könnt Ihr was bewirken, indem Ihr eine Bearbeitungsreihenfolge für die Bugs vorschlagt. Das ist nicht schwierig und jeder mit einem Browser kann das. Und wißt Ihr was? Ihr könnt viele Desktop-Teammitglieder dort treffen. Es ist wirklich ein guter Weg um etwas beizutragen.
Der nächste „Hug“-Tag findet am Freitag, den 17. Februar in #ubuntu-bugs statt.
Über das Desktop-Team
Weitere Informationen zum Desktop-Team gibt es hier:
https://wiki.ubuntu.com/DesktopTeam
Jeder ist willkommen:
https://wiki.ubuntu.com/DesktopTeam/GettingStarted
Wenn Ihr Nachrichten für die nächste UDN-Ausgabe einsenden wollte, schickt bitte eine Mail (auf Englisch, And. d. U.) an die Ubuntu-Desktop-Mailingliste:
http://lists.ubuntu.com/mailman/listinfo/ubuntu-desktop
Vincent
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Der Erpel fliegt wieder
Dapper Flight 4, eine neue Ubuntu Dapper Drake Vorab-Version, wurde veröffentlicht. Der bedeutenste Meilenstein dieser Veröffentlichung ist der Upstream Version Freeze (UVF). Ab dem Upstream Version Freeze werden keine neuen Paket Versionen mehr akzeptiert, damit die Ubuntu Entwickler sich auf die bestehenden Versionen konzentrieren können.
Neu in diesem Release sind unter anderem GNOME 2.14 und Espresso, ein graphischer Installer für die LiveCD. Natürlich sind auch wieder viele neue Programm Versionen erschienen, wie zum Beispiel bei GNOME Terminal, GEdit, Yelp, Ekiga Softphone (ehemals GnomeMeeting), GNOME Screensaver, Rhythmbox, The GIMP und GStreamer. Außerdem gibt es Verbesserungen bei dem Installer Splash gfxboot, dem Anmelde Manager GDM, und dem Notification System. Eine ausführliche Liste aller Änderungen ist hier verfügbar.
http://cdimage.ubuntu.com/releases/dapper/flight-4/ (Ubuntu)
http://cdimage.ubuntu.com/kubuntu/releases/dapper/flight-4/ (Kubuntu)
http://cdimage.ubuntu.com/edubuntu/releases/dapper/flight-4/ (Edubuntu)
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Serverausfall
Gestern gab es einen 40 Minütigen Serverausfall. Bei der Installation des neuen Fileservers ist leider der Strom ausgefallen und die Reaktivierung dauerte etwas.
Wir entschuldigen uns für den Ausfall und werden euch in Zukunft vorwarnen :-)
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ubuntu – Menschlichkeit für alle
In der nächsten Tempora Ausgabe, einer Zeitschrift, die sich religiösen, philosophischen und gesellschaftlichen Themen widmet und ca. 2x im Jahr mit einem umfangreichen Themenheft erscheint, wird Thomas Schaaff ein Artikel über ubuntu veröffentlichen. Dies ist ein leicht gekürzter Auszug. Der Begriff Computerprogramm soll das Verständnis vereinfachen und ist hier mit Distribution oder auch Denkrichtung im PC Bereich gleichzusetzen.
Wie ein Computerprogramm aus Afrika die Welt der Technik freundlicher macht
Artikel aus dem Themenheft Integration
Blättern Sie bitte nicht weiter. Bleiben Sie hier. Sie sind nicht versehentlich in eine Computerzeitschrift geraten. Sie sind nach wie vor bei der Tempora. Auch wenn es jetzt um Computer geht, geht es in erster Linie um den freien Zugang zur Bildung. Integration: Bildung ist der Schlüssel.
„Zur gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft gehört Bildung.“ (Bundeszentrale für Politische Bildung) Manche Binsenweisheiten müssen noch einmal explizit formuliert und durch Studien belegt werden, um wirklich in das Bewusstsein der Menschen zu gelangen. Das gilt wohl auch für diese. Zur gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft gehört Bildung.
Das trifft binnenpolitisch genauso zu, wie zwischenstaatlich und multilateral. Jedes Gelingen von Integration, ganz gleich ob es darum geht Migrantinnen und Migranten in eine Gesellschaft zu integrieren oder ein Land in eine internationale Staatengemeinschaft, hängt maßgeblich davon ab, ob alle Beteiligten einen gleichberechtigten Zugang zur Bildung erhalten. Eine Studie aus der Schweiz, die landesweit zu diesem Thema in Auftrag gegeben wurde, stellt die entscheidenden Fragen:
- Wie kann der Zugang zur Bildung gefördert werden?
- Welche Hindernisse stehen einer Nutzung der Bildung im Wege?
- Welche formellen und informellen Bildungsformen bieten sich bevorzugt an?
Und laut einer Studie des Familienministeriums in Berlin von 2004 schafft bessere Bildung für künftige Generationen die Basis für eine eigene wirtschaftliche Existenz.
Wie gesagt, eigentlich sind das alles Binsenweisheiten, die nur deshalb noch einmal wiederholt werden, weil es nicht oft genug gesagt werden kann. Hier soll nun im Weiteren das Augenmerk auf einen Aspekt aus dem weiten Feld der Bildung gerichtet werden: Der gleichberechtigte Zugang aller Menschen zu den Quellen des Wissens.
In der heutigen Informationsgesellschaft ist das technisch überhaupt kein Problem. Jeder könnte an jedem Ort der Welt über alle Informationen verfügen, die er braucht und die er haben will. Er müsste nur „können“. Es ist letztlich eine politische und eine wirtschaftliche Entscheidung, ob man das will. Initiativen, die den gleichberechtigten Zugang aller zu den Quellen der Bildung anstreben und vielleicht sogar ermöglichen – und sei es nur partiell – verdienen unsere Aufmerksamkeit. Freier Zugang für alle! Das kann global betrachtet nur zweierlei heißen: Frei im Sinne von freiheitlich und frei im Sinne von kostenlos.
ubuntu bietet beides. Und das national, wie international außerordentlich erfolgreich.
Technischer Fortschritt aus Afrika? Das klingt in unseren Ohren wie Bananen aus Grönland
Aber vielleicht liegt das ja an unseren Ohren? So schreibt die Süddeutsche: „... auf unseren inneren Landkarten taucht Afrika vorwiegend als Sorgenkind auf, weniger als selbstbewusster Produzent weltweit konkurrenzfähiger Güter. Das könnte sich bald ändern – und es beginnt in einem Bereich, den man wohl am wenigstens auf der Rechnung hatte. Es geht um High-Tech. Es geht um Linux, genauer, um die neueste Variante dieses Betriebssystems für Personal-Computer. Sie heißt ubuntu und hat Erfolg wie kaum ein Linux zuvor.“
ubuntu ist nicht nur eine Ansammlung von Software – hinter der Idee steckt eine tiefgründige Philosophie: ubuntu ist ein altes afrikanisches Wort, welches (Mit-)Menschlichkeit im besten Sinne bedeutet. Es ist der Glaube an etwas Universelles, das die gesamte Menschheit verbindet. Dieses Konzept ist die Grundlage für ubuntu. Der südafrikanische Erzbischof Desmond Tutu beschreibt Ubuntu so: „Ein Mensch mit Ubuntu ist für Andere offen und zugänglich. Er bestätigt Andere und fühlt sich nicht bedroht, wenn jemand gut und fähig ist, denn er oder sie hat ein stabiles Selbstwertgefühl, das in der Zugehörigkeit zu einem größeren Ganzen verankert ist.“ (ubuntu Anwenderhandbuch S.20) Für Tempora Leser mögen solche Sätze nicht gerade fremd klingen, in einem Computerhandbuch sind sie aber geradezu revolutionär.
Dahinter steht die Shuttleworth Stiftung aus Südafrika und gemeinsam mit dieser Stiftung hat die ubuntu Gemeinschaft einige Grundsätze formuliert. Dort stehen dann so Sätze wie:
- Jeder hat das Recht, alle Computerprogramme seiner Wahl uneingeschränkt kostenlos zu nutzen.
- Jeder hat das Recht, alle Programme seiner Wahl beliebig oft zu kopieren und an jeden weiterzugeben, ohne etwas dafür bezahlen zu müssen.
- Jeder hat das Recht, Programme seinen Bedürfnissen und Wünschen anzupassen und zu verändern und darf durch nichts daran gehindert werden.
- Alle fühlen sich verpflichtet, ihre Erfahrungen, ihr Wissen, ihre Fragen, Probleme und Lösungen mit allen zu teilen und so eine Gemeinschaft aus Hilfsbereitschaft zu bilden.
- ubuntu soll in möglichst alle Sprachen der Welt übersetzt werden, damit jeder es in seiner Muttersprache benutzen kann.
Bei all dem setzt ubuntu auf Benutzerfreundlichkeit und einfache Bedienung, damit auch der Neueinsteiger keine unüberbrückbaren Hürden vorfindet. Dazu weiter unten mehr.
Geistige Hintergründe
Doch die technische Seite von ubuntu soll nicht im Mittelpunkt stehen, auch wenn sie sehr interessant ist. Hier soll der Fokus mehr auf die geistigen Hintergründe gerichtet werden. Anlässlich der Gründung des Vereins ubuntu Deutschland schreibt ein Gründungsmitglied: „Es gibt eine Menge edle Ziele, um die Welt zu verbessern: den Welthunger stillen, den Krieg abschaffen, Krankheiten ausrotten, Bildung für alle. Die erste und wichtigste Komponente in diesem System muss die Bildung sein. ...Wollen wir eine Zukunft, die jedem – und zwar unabhängig vom gesellschaftlichen Stand – Zugang zur Bildung ermöglicht? Wie viel Zeit wollen wir dafür aufbringen? Zwei Stunden täglich oder einige Stunden im Jahr? Wollen wir überhaupt etwas dafür tun? Wie viele Menschen müssen das 'wollen', bevor die Vision möglich wird? Ist mein persönlicher Einsatz wichtig, kann ich etwas bewirken?“
Menschen bilden Netze. Und aus der Hirn- und Nervenforschung weiß man, dass die Entwicklung menschlicher Intelligenz ganz wesentlich von seiner Fähigkeit bestimmt wird, schnell neue und umfangreiche Vernetzungen aufzubauen. Wäre es also denkbar, menschliche Grundsätze mit technischem Wissen zu verknüpfen?
Das passt schon, würde vielleicht ein Bayer sagen, und gleich fragend nachhaken: Aber läuft es denn auch? Viele gutgemeinte Ideen scheitern oft daran, dass sie zu kompliziert sind, nicht richtig funktionieren und sich darum nicht etablieren können. Da ist dann neben Toleranz und Idealismus auch der Verzicht auf Komfort gefordert und es dauert nicht lange und man gibt das Thema wieder auf. ubuntu ist seit seinem ersten Erscheinen im Oktober 2004 die unangefochtene Nummer eins auf der Beliebtheitsskala der freien Computerprogramme! Auch die Presse ist voll des Lobes. Dabei steht für die eher technisch orientierte Fachwelt das Funktionieren im Vordergrund und die Leistungsfähigkeit. Die ist unbestritten und füllt die Titelseiten der Zeitschriften bis heute. ubuntu ist der Shootingstar schlechthin. Da scheint jemand die Technik mit Mitmenschlichkeit erobert und durch Leistung überzeugt zu haben.
Die Mühe lohnt sich, ubuntu kennen zu lernen. Das geht völlig gefahrlos über eine sogenannte Live-CD. Dazu muss nichts installiert oder gar am Computer verändert werden. Das komplette Programm startet von der CD und man kann ubuntu nach Herzenslust ausprobieren. Hat man dann Gefallen daran gefunden und will es auf seinem Rechner haben, findet man nicht nur ein ausgezeichnetes Handbuch (natürlich) kostenlos im Internet, sondern auch eine sehr muntere und hilfsbereite ubuntu-Gemeinde, die über alle Hürden hinweghilft. Vielleicht entdeckt man dann auch „mehr Menschlichkeit am PC“, wie der Deutschlandfunk seine Sendung im vergangenen Jahr überschrieb. Bleibt noch anzumerken, dass in Mazedonien gerade 5000 Schulen mit ubuntu ausgestattet wurden. Aus drei Gründen: Es ist kostenlos, es läuft auch auf alten Rechnern und es ist ins Mazedonische übersetzt.
An dieser Stelle möchte ich mich nochmals ausdrücklich für diesen Artikel bedanken. Danke Thomas
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Forenumbau, die zweite
Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich...
Das "neue" Forum läuft sehr gut und die Umstellung ist bis auf ein paar Schwierigkeiten im Großen und Ganzen ganz gut verlaufen.
Nun war dies aber nur der erste Schritt auf dem Weg zu einem runderneuerten Forum. Das Team von UbuntuUsers.de arbeitet kontinuierlich an der Verbesserung des Forums. Als nächster Schritt auf diesem Weg steht nun ein etwas größerer Umbau in den einzelnen Rubriken an. Die Planungen sind seit einiger Zeit abgeschlossen und wir haben sehr viele Anregungen von Euch übernommen.
Das Ziel hierbei ist klar: Wir möchten gerne die Übersichtlichkeit erhöhen und die Benutzerfreundlichkeit steigern. Hierzu ist es nötig, dass wir einige Rubriken zusammenlegen und auf andere ganz verzichten. Es wird sich nicht vermeiden lassen, dass wir hierbei ein wenig die Rubriken durcheinander würfeln werden. Damit Euch diese Umbauten nicht wie ein Schlag treffen, werden wir diesen Umbau über einen Zeitraum von 1-2 Wochen strecken und die nötigen Schritte nacheinander gehen. So hoffen wir, dass wir nicht stolpern ;-)
Das Forum wird dann Ende der nächsten Woche soweit fertig sein. Bitte habt in den nächsten zwei Wochen ein wenig Geduld, wenn wir hieran basteln. Wir werden Euch über die laufenden Schritte immer an diesem Ort hier informieren. Den ersten Schritt haben wir bereits heute abend vollzogen.
Wir hoffen, dass Ihr mit dem Ergbenis des Umbaus in zwei Wochen zufrieden sein werdet. Wir möchten uns hiermit noch einmal für Eure zahlreichen Vorschläge bedanken.
Euer Team von UbuntuUsers.de
Aktueller Stand:
Die Rubrik "Papierkorb" haben wir ersatzlos gestrichen. Die Beiträge dort (ganze 6 Stück) haben wir gesichert, so dass nichts verloren geht. Der nächste Schritt wird im Laufe des heutigen Tages vollzogen: Die Zusammenlegung von "Stammtisch" und "Allgemeine Diskussion". Auch hierbei werden keine Beiträge verloren gehen. Ferner wurde die Rubrik "Übersetzungen" aufgelöst und in "Projekte" integriert.
Nächste Schritte:
Der Sandkasten wird ersatzlos gestrichen (13.02.2006)
Die Rubriken "Server" und "Netzwerk und Internet" werden zusammengelegt (13.02.2006)
Die Rubriken "Software" und "Software gesucht" werden zusammengelegt (13.02.2006)Die Rubriken "Shell und Co." und "Programmieren" werden zusammengelegt (Ende der Woche)
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nUbuntu - das Network Ubuntu
Ubuntu mausert sich langsam und allmählich zu einem wirklichen Universalbetriebssystem. Nicht nur das es bereits Servervarianten von Ubuntu gibt, nein es gibt auch ein spezielles Ubuntu für Kinder und Schulen (Edubuntu) oder auch ein Kubuntu mit KDE.
Scheinbar ganz nach dem Vorbild diverser Distributionen ist nUbuntu eine Ubuntu Variante, die speziell für Networker entwickelt worden. Ich erinnere da an die Distribution Auditor, die speziell für Security Anwender programmiert wurde. (http://www.remote-exploit.org) nUbuntu kommt mit der Fluxbox als Desktop und vielen Anwendungen die für Netzwerker gedacht sind sehr schlank daher. Die Live-CD kann kostenlos im Internet geladen werden und ein Blick darauf lohnt sich auf jeden Fall. Unter anderem vertreten: Aircrack, Airsnort, Bluesnarfer, DSniff, EtherApe, Ethereal, Ettercap, ExploitTree, FragRouter, Honeyd und viele weitere.
http://www.nubuntu.org
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[UbuntuUsers] Themen als "gelöst" markieren
Es ist sehr schön für alle Hilfesuchenden, wenn ein Problem gelöst wurde und damit erledigt ist. Um hilfswilligen Benutzer des Forums zu signalisieren, dass sie sich nicht mehr die Mühe machen brauchen, sich dieses Thema umsonst anzuschauen, werden solche Themen in der Regel als "gelöst" markiert. Dazu haben wir bisher (mangels Alternative) ein [gelöst] vor die Überschrift des ersten Beitrags gesetzt.
Seit kurzem haben wir jedoch dank der neuen Forenversion (ihr habt sie sicher schon bemerkt) eine wesentlich komfortablere Möglichkeit. Dabei wird ein Thema als "gelöst" markiert, indem ein grüner Haken vor die Überschrift gesetzt wird. Dies kann jeder Benutzer ganz einfach selbst machen. Wie es genau funktioniert, wird in diesem Beitrag beschrieben.
Die Moderatoren bitten alle Benutzer des Forums darum, gelöste Themen selbst als solche zu kennzeichnen. Ein zusätzliches [gelöst] vor der Überschrift ist natürlich nicht mehr nötig und kann entfallen. Vielen Dank für eure Mitarbeit!
pippovic
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EasyUbuntu - unkompliziert (K)Ubuntu erweitern
EasyUbuntu hat sich das Ziel gesetzt, (K)Ubuntu noch einfacher zu machen, als es schon ist - getreu nach dem Motto "die Oma soll's auch schaffen".
"Easy Ubuntu is easy, graphical and safe. Even your grandmother could use it! All the modified files are backuped. By default your sources.list is not modified. EasyUbuntu is translated in many languages."
Es stellt ein benutzerfreundliches Front-End, mit dem (K)Ubuntu um einige nette Extras erweitert werden kann - wobei schnell klar wird, dass das Programm sich nur auf Anfänger ausrichtet. EasyUbuntu ist vollständig mit Synaptic/apt kompatibel und verändert nicht die sources.list-Datei. Es werden alle drei Architekturen unterstützt (x86, PPC, AMD64). Um EasyUbuntu zu starten, wird Python benötigt: "./easyubuntu.py" Das Programm ist immer noch in der Entwicklung, Snapshots werden stets unter der Url http://easyubuntu.freecontrib.org/EasyUbuntu-lastest.tar.bz2 veröffentlicht.