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Ubuntu für Kühlschränke, Drohnen und Switches

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In den vergangenen Tagen hat Canonical gleich drei neue Geräte präsentiert, die mit Snappy Ubuntu laufen: ein schlauer Kühlschrank, eine Drohne und ein Switch.

Firstbuild Chilhub - Ein schlauer Kühlschrank

Eines der Geräte, die auf der diesjährigen „Internet of Things World Conference“ in San Francisco vorgestellt wurde ist ein smarter Kühlschrank. Das Gerät wird „Chillhub“ genannt und von der Firma FirstBuild entwickelt. Es ist ausgestattet mit einem Kühl- und Gefrierfach und zwei USB-Ports. Über das WLAN-Modul kann man sich mit dem heimischen Netzwerk verbinden. Über eine iOS-App kann man Sensor-Daten des Kühlschranks auslesen, darunter die Temperatur.

Der Kühlschrank ist kein gewöhnlicher Kühlschrank, denn er richtet sich insbesondere an Bastler und Programmierer. Als System kommt Snappy Ubuntu Core zum Einsatz und bildet dadurch eine offene Plattform, um Anwendungen für den Kühlschrank zu entwickeln und anbieten zu können. Der Funktionsumfang dürfte sich also im Laufe der Zeit durchaus erhöhen. Für einen Preis von 999 US-Dollar lässt sich das Gerät erwerben. Um den Funktionsumfang zu erweitern, kann man zusätzlich Add-ons kaufen, um die Funktionen des Kühlschrankes sinnvoller zu nutzen. Dazu gibt es beispielsweise einen Milchkrug-Sensor, der misst, wie viel Milch im Krug enthalten ist. Alternativ gibt es ebenfalls einen automatisch auffüllenden Wasserspender zu erwerben. Durch die vorhandenen USB-Ports können auch eigene Erweiterungen gebastelt werden.

Die Hardware des Kühlschrankes lässt sich theoretisch auch selbstständig nachbauen, eingesetzt wird nämlich ein Green Bean Connect Kit 🇬🇧, welches aus einem Raspberry Pi 2 Model B, einem Green Bean Maker Modul sowie noch einigen weiteren Kleinigkeiten bestehen. Die Firmware ist auf GitHub verfügbar 🇬🇧 und wurde unter der MIT-Lizenz veröffentlicht. Die Firmware sorgt dafür, dass Nachrichten aus der Cloud zum Kühlschrank gelangen und umgekehrt. Einige Eindrücke lassen sich in einem Werbevideo 🇬🇧 ansehen.

Erle-Copter von Erle-Robotics

Erle-Robotics ist ein Unternehmen, welches Drohnen herstellt. Auch sie setzen auf Snappy Ubuntu Core 🇬🇧. Die Drohne gab es bereits vorher in einer Ausgabe, die mit Debian als Betriebssystem ausgeliefert wurde. Die gleiche Drohne wurde um eine Ausgabe mit Snappy Ubuntu ergänzt. Die Drohne hat bei einer vollen Akku-Ladung eine Flugdauer von etwa 20 Minuten und kann zwei Kilogramm Gewicht tragen. Der Basis-Preis beginnt bei 399 Euro. Je nach konfigurierter Ausstattung geht der Preis auf bis zu 1000 Euro hoch. Dann hat man allerdings auch die Möglichkeit zusätzliche Hardware, wie eine Kamera oder einen stärkeren Akku einzubauen.

Die Drohne hat Zugriff auf den Snappy-Store 🇬🇧, in dem Apps für die Drohne entwickelt und hochgeladen werden können, darunter existiert zur Zeit ein Autopilot-Snap-Package. Auch andere Pakete aus dem Snappy-Store lassen sich installieren. Die Drohne wird von einem Beaglebone Black betrieben, dem zur Zeit einzigen offiziell von Canonical unterstützten ARM-Board.

Whitebox Switches

Die dritte Ankündigung 🇬🇧 ist die Verfügbarkeit von Snappy Ubuntu für Whitebox Switches. Bei diesen Switches handelt es sich um Switches, die in der Regel ohne Betriebssystem daherkommen und dann von Netzwerkherstellern mit Software bestückt werden. Damit lassen sich Dinge wie Software-defined_networking umsetzen. Die Firma Penguin Computing 🇬🇧 wird der erste Netzwerk-Ausrüster sein, welcher Switches mit Snappy Ubuntu auf den Markt bringt. Dies werden zunächst 10GE und 40GE Rack-Swichtes sein, die hauptsächlich in Rechenzentren genutzt werden.