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Creative Commons 4.0 vorgestellt

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Im November 2013 gab es eine neue, vierte Version der bekannten Creative-Commons-Lizenzen, deren Änderungen vorgestellt werden sollen.

Die Creative-Commons-Lizenzen erfreuen sich bereits seit vielen Jahren großer Beliebtheit. Fast durchgängig wird die Lizenz für alle freien Inhalte wie Texte, Bilder, Musik und Videos genutzt. Auch bei ubuntuusers.de werden die CC-Lizenzen eingesetzt.

Als Einstieg in das Thema Creative-Commons-Lizenzen empfiehlt sich der Ikhaya-Artikel „Creative Commons erklärt“.

Lizenzänderungen

Mehr als zwei Jahre hat es gedauert, ehe die Version 4.0 der Creative-Commons-Lizenzen fertig war 🇬🇧 . Am 25. November 2013 gab es dann im deutschen CC-Portal den Hinweis auf die Aktualisierung. Die Frage ist: War Version 3.0 nicht gut? Die Antwort lautet: Doch, aber…

Version 4.0 versucht vor allem sprachlich einige Dinge zu vereinfachen oder klarzustellen, sodass es weniger Interpretationsspielraum gibt. Spezielle rechtliche Anpassungen vor allem für Länder der EU helfen, eine Lizenz länderübergreifend zu nutzen.

Es gibt aber noch weitere Änderungen.

Heilungsfrist

Verstieß bisher jemand gegen eine CC-Lizenz, verlor derjenige jegliches Recht, den Inhalt unter einer CC-Lizenz zu nutzen. Durch eine Änderung kann dieses Recht erhalten bleiben, wenn derjenige innerhalb von 30 Tagen den Fehler (zum Beispiel) eine fehlende Urheber- oder Lizenzangabe korrigiert.

ShareAlike auf das gesamte Werk

Durch den Zusatz „ShareAlike“ (kurz: SA; auf Deutsch „Weitergabe unter gleichen Bedingungen“) wollen viele Urheber sicherstellen, dass abgeleitete Werke wieder unter der gleichen oder einer ähnlichen Lizenz veröffentlicht werden. So ist es nicht möglich, die Rechte weiter auszubauen (zum Beispiel Wegfall der Namensnennung) oder einzuschränken (zum Beispiel nur eine Benutzung für nicht-kommerzielle Inhalte).

Dies ging bisher auch, nur war der Absatz immer so formuliert, dass nur die veränderten oder ergänzten Teile eines Werkes unter der neu gewählten Lizenz stehen würden. Alles, was unverändert blieb, musste exakt die gleiche ShareAlike-Lizenz wie zuvor tragen.

Da dies eine Masse an Lizenzangaben erfordern würde (und praktischerweise nie umgesetzt wurde), darf nun das Gesamtwerk mitsamt unveränderter Inhalte unter der neuen zu ShareAlike-ähnlichen Lizenz veröffentlicht werden.

Datenbankrechte inklusive

Die Version 3.0 der lokalisierten CC-Lizenzen (also die für jedes Land angepassten) enthielten keine Regeln bzgl. Datenbankrechten. Da es in den meisten europäischen Ländern aber gesetzlich verankerte Datenbankrechte gibt, wurden diese in die lokalisierten CC-Lizenzen mit aufgenommen.

Namensnennung

Die Namensnennung („Attribution“) erlaubt nun auch, dass ein Link mit den jeweiligen Informationen zum Urheber angegeben werden kann. Bisher war es notwendig, alle Informationen direkt im Werk mit anzugeben.

Nicht kommerziell hat sich nicht geändert

Die Definition von „nicht kommerziell“ wurde nicht geändert und ist immer noch sehr frei interpretierbar. Zitat: „Kommerziell ist eine Nutzung dann, wenn sie in erster Linie auf kommerziell relevante Vorteile oder auf eine Vergütung abzielt.” (siehe FAQ 🇬🇧). Da nicht eindeutig geklärt ist, wie es mit Werbung auf Blogs aussieht, um diesen zu finanzieren, oder mit Flattr-Buttons, sollte man die NC-Lizenzen von Creative Commons wirklich nur gezielt und sparsam einsetzen.

Keine automatische Aktualisierung

Wer seine Inhalte unter eine CC-Lizenz stellt, konnte bisher sicher sein, dass diese Lizenz immer gilt und nicht automatisch auf eine neue Version der Lizenz umgestellt wurde. Dies gilt auch weiterhin, es gibt also keine automatische Update-Funktion.

Eine Ausnahme hiervon sind die ShareAlike-Lizenzen, die eine Relizenzierung unter einer ähnlichen Lizenz ermöglichen 🇬🇧 – und dazu zählt auch eine neuere Version der Lizenz.

Fazit

Insgesamt hat sich wenig geändert, es wurde aber vieles genauer beschrieben und korrigiert, was die Verwendung der Lizenz noch einfacher macht. Selbst ohne Jurastudium versteht man, was man mit CC-lizenzierten Inhalten machen darf und was nicht.

Obige Änderungen sind aber nur ein kleiner Teil. Alle weiteren können direkt bei Creative Commons nachgelesen werden.

Wer selbst eine Creative-Commons-Lizenz für seine Inhalt nutzen will und nicht genau weiß, was er nehmen soll, findet Hilfe auf der Webseite „Choose a License“. Die deutschsprachige Seite erklärt nun noch genauer, was die einzelnen Zusätze ShareAlike (SA), NoDerivative (ND) und NonCommercial (NC) bedeuten und welche Auswirkungen dies hat.

Hinweis:

Für ubuntuusers.de ändert sich nichts. Es werden bis auf Weiteres die bereits bekannten Creative-Commons-Lizenzen benutzt: in Ikhaya Version 3, im Forum und Wiki Version 2.