ubuntuusers.de

Linux 3.11 for Workgroups veröffentlicht

linux.png

Die Linux-Kernel-Version 3.11 mit dem Beinamen „Linux für Workgroups“ wurde diese Woche von Linus Torvalds freigegeben. Neun Wochen Entwicklungszeit lagen zwischen Linux 3.10 und der aktuellen Version.

Vor allem bei der Grafiktreiberunterstützung hat sich viel getan. So wird AMDs Dynamic Power Management (DPM) unterstützt, ebenso wie ASPM (Active State Power Management) für die meisten Radeon-GPUs. Die noch als experimentell eingestufte Funktion sorgt für einen geringeren Stromverbrauch, wenn die GPU nichts zu tun hat. Neue Grafikchip-Unterstützung gibt es im Radeon-, Nouveau- und Intel-Treiber. Insgesamt ist der quelloffene Radeon-Treiber damit in einem sehr guten Zustand im Vergleich zu seinem proprietären Gegenstück von AMDs, auch wenn sie noch nicht die gleiche Leistung erbringen können.

An Basisfunktionen gibt es ein neues Flag für die Erstellung von Dateien, sodass diese im Dateisystem nicht sichtbar sind, was Angriffe erschwert. Über Zswap wurde eine neue Funktion in das Memory-Management-Subsystem eingeführt, die dafür sorgen soll, dass Arbeitsspeicherinhalte komprimiert werden, anstatt dass diese in den Auslagerungsspeicher geschrieben werden. Dies soll vor allem bei neueren CPUs die Auslagerung beschleunigen.

Im Netzwerkbereich gibt es neue Treiber für Qualcomm Atheros-Chips und für einige Intel-Chips wurde der Stromverbrauch gesenkt. Daneben wird auch Intels Rapid Start Technology 🇬🇧 unterstützt, die dafür sorgt, dass ein System im Suspend-to-RAM-Zustand schnell nach Suspend-to-Disk wechseln kann. Zur Beschleunigung trägt das „Low-latency Ethernet device polling“ bei, über welches das System viel häufiger bei der Netzwerkschnittstelle nach Daten abfragt und so geringere Latenzen beim Empfang von Daten entstehen.

Der letzte größere Punkt ist die verbesserte Unterstützung der ARM-Architektur. Neben Hugetblfs und Transparent Huge Pages (THP) wurde auch eine Unterstützung für Windows-RT-Systeme, die unter Wine auf ARM laufen, eingebracht. Daneben unterstützen der Hypervisor KVM und auch die neueste Version von Xen nun auch ARM64-Prozessoren.

Weitere Informationen zu den Kernelneuerungen findet man bei heise, Pro-Linux oder im Shortlog der Linux-Kernel-Mailingliste 🇬🇧.


Vielen Dank an Knarf68 für den Artikelvorschlag.