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Fragestunde mit Mark Shuttleworth

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Im Zuge der Ubuntu Open Week fand auch diesmal wieder die Fragestunde „Ask Mark“ statt. Mark Shuttleworth stellte sich den Fragen der Community.

Die Ubuntu Open Week findet in unregelmäßigen Abständen nach der Veröffentlichung einer neuen Ubuntu-Version statt. Ein fester Bestandteil ist die einstündige Sitzung „Ask Mark“, bei der Mark Shuttleworth, Canonical-Chef und Ubuntu-Gründer, zahlreiche von der Ubuntu-Community gestellte Fragen beantwortet.

Unity Next, Ubuntu Touch und Ubuntu Phone

Unity wurde gleich mehrmals angesprochen und bildete insgesamt neben den Themen Ubuntu Touch und Ubuntu Phone den größten Themenblock.

So ließ Shuttleworth durchblicken, dass man anstrebe, Unity 8 in Ubuntu 14.04 zu platzieren, jedoch im Zweifelsfall [aus Gründen der Stabilität] auch mit Unity 7 zufrieden sei. Bei der Frage, ob es in Ubuntu 13.10 „Saucy Salamander“ eventuell möglich sein wird, zwischen Unity 8 mit Mir und Unity 7 während des Log-in zu wählen, legte er sich jedoch nicht fest.

Um Unity 8 baue sich derzeit – getrieben durch die Phone- und Tablet-Version – eine Entwicklergemeinde rund um neue Anwendungen auf, die von Mobiltelefon bis zum Desktop verfügbar sind. Dabei versuche man, Entwickler mit unterschiedlichstem Hintergrund zu gewinnen und ihnen die Entwicklung möglichst einfach zu machen. Dabei sollen die Core Apps nicht unbedingt die GNOME-Anwendungen ersetzen, man suche die für den jeweiligen Zweck am besten geeignete aus.

Wichtig war auch die Aussage, dass Unity 8 etwas schlanker als Unity 7 und damit schneller werden soll. In Unity zielte man auf eine schöne 3-D-Oberfläche mit grafischen Effekten ab, die sich für die Zukunft auf dem Ubuntu Phone als unpraktikabel herausstellten.

Was die Zusammenarbeit mit GNOME und KDE angeht, sieht er in beide Richtungen sowohl gute als auch schlechte Beziehungen. Canonical wolle jedoch so eng wie möglich mit beiden Projekten zusammenarbeiten.

Hersteller, die ihre Geräte für Ubuntu Touch vorbereiten, nannte Shuttleworth nicht. Dafür konnte er sich jedoch darauf festlegen, dass der Webbrowser auf Webkit oder Blink basiere. Canonical fühlt sich verpflichtet, Ubuntu Touch zum Erfolg zu verhelfen und auch die anderen Standbeine wie Desktop und Cloud weiter zu betreiben. Auch auf dem Desktop wird der Browser dann zur Verfügung stehen, aber gewiss kein Standard sein.

Auf die Frage, ob das von Canonical gesteckte Ziel von 200 Millionen Ubuntu-Anwendern erreicht werden könne, gab Shuttleworth zu, dass dies nur unter Einbeziehung von Mobilgeräten machbar sei, einer der Gründe für Ubuntu Phone.

Upstart

Ob Upstart irgendwann durch systemd abgelöst werden könne, war eine weitere Frage, die eine etwas ausführlichere Antwort erhielt: Man werde bei Upstart bleiben, die Diskussion in der Debian-Gemeinschaft jedoch genau verfolgen. Shuttleworth sehe es als kritischen Teil der Infrastruktur, der eine einwandfreie Architektur benötige. Daher sei es gefährlich, dass die Entwickler von systemd darin so viele verschiedene Dinge unterbringen. Auch sei Upstart für Community-entwickelte Distributionen wie Ubuntu besser geeignet, da es als ereignisbasiertes System die Anforderungen von Diensten entgegennehme und dann die Abhängigkeiten auflöse.

Weitere Fragen

Bei der Frage nach zertifizierten Ubuntu-Prüfungen ähnlich LPI erklärte Shuttleworth, dass solche Prüfungen bereits angeboten, aber von den Unternehmen nicht angenommen wurden. Hier wird es also auch in naher Zukunft keine Änderung geben.

Die Ubuntu-Derivate wie Kubuntu, Xubuntu oder Lubuntu und die Community hinter diesen Distributionen sieht Mark Shuttleworth als sehr wichtig an. Auch in Zukunft soll es immer die Wahl geben, auf der Basis von Ubuntu jede anderen Desktop-Umgebung laufen zu lassen.

Es kamen auch einige eher persönliche Fragen. So gab Shuttleworth an, dass er ein Ubuntu Phone besitze. Neben Ubuntu nutze er auch virtuelle Maschinen mit Windows und habe Geräte mit iOS und MacOS zu Hause. Und auf die Frage nach seiner Meinung zu Windows 8 meinte er: „Mutige Entscheidungen, richtige Vision, am Start gestrauchelt, aber das Rennen beginnt gerade erst.“


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