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Das Wiki im Monatsrückblick – April 2013

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Alles neu macht der Mai - das ubuntuusers-Wiki braucht Hilfe.

Hinweis in eigener Sache

So positiv das kontinuierliche Wachstum des ubuntuusers-Wikis ist, es gibt auch eine Schattenseite. Viele Artikel werden von ihren Autoren nicht mehr gepflegt und sind so teilweise für aktuelle Ubuntu-Versionen nicht mehr gültig. Während das einerseits ein völlig normaler Vorgang ist, der die ständige Weiterentwicklung von Linux widerspiegelt, stellen andere Vorgänge wie beispielsweise der Wechsel von GNOME 2 auf Unity als Standard-Desktop-Oberfläche historisch gewachsene Wiki-Strukturen in Frage.

Verschärft wird dieser Umstand durch das Ende der Unterstützung von gleich drei Ubuntu-Versionen Anfang Mai 2013: Ubuntu 8.04 (Server-Version), Ubuntu 10.04 (Desktop-Version) und Ubuntu 11.10. Idealerweise sollten im Wiki nur Artikel, die mit aktuell unterstützten Ubuntu-Version getestet wurden, enthalten sein. Artikel, die dieses Kriterium nicht erfüllen, werden aber nicht gelöscht, sondern – nach einer gewissen Karenzzeit, um eine Überarbeitung zu ermöglichen – archiviert.

Ein Schwerpunkt für 2013 ist daher die Überprüfung sämtlicher Artikel auf ihre Funktionalität unter Ubuntu 12.04 oder neuer. Da diese Mammut-Aufgabe nicht allein durch das Wiki-Team gestemmt werden kann, freuen wir uns über jede Hilfe. Der bevorzugte Anlaufpunkt für potentielle Helfer ist neben der Diskussion des jeweiligen Artikels die Liste ungetesteter Artikel.

Neue Artikel

Desktop

Desktop-Effekte sind zwar für das Arbeiten mit einem Computer nicht wirklich essentiell, aber wie heißt es so schön: "Auch das Auge isst mit." Mit Compton gibt es einen weiteren Composite-Manager, der für Fensterschatten und andere Transparenz-Effekte zuständig ist. Allerdings muss angemerkt werden, dass die Konfiguration nicht wie bei Compiz oder dem Cairo Composite Manager grafisch erfolgt, sondern Linux-typisch über die Kommandozeile bzw. eine Konfigurationsdatei. Von Vorteil ist dafür ein relativ niedriger Ressourcenbedarf, der das Programm ideal für Desktop-Umgebungen wie LXDE (Lubuntu) oder alleinstehende Fenstermanager macht.

Unigine ist ein spezieller Grafikkarten-Lasttest (Benchmark), um die Leistungsfähigkeit zumindest theoretisch abschätzen zu können. Theoretisch deswegen, weil Benchmarks sich häufig nur auf einen Einzelaspekt beschränken, der nicht zwangsläufig der Gesamtsituation im realen Alltagseinsatz entsprechen muss. In anderen Einsatzfeldern wie beispielsweise der Software- und Systementwicklung sind sie dagegen ein unverzichtbares Werkzeug der Qualitätskontrolle.

Internetanwendungen

Wer schon einmal Dateien zum Herunterladen bereit gestellt hat, kennt das Problem: für die kostenlose Bereitstellung wird man unter Umständen auch noch zur Kasse gebeten, insbesondere wenn viele gleichzeitige Downloads großer Dateien stattfinden und der Gratis-Traffic der eigenen Website überschritten wird. Das BitTorrent-Protokoll umgeht genau dieses Problem, in dem es die Last auf viele Schultern verteilt. qBittorrent ist ein komfortabler Bittorrent-Client zum Herunterladen entsprechender Dateien und hilft auch der der Erstellung eigener Torrents.

Multimedia

Mit Ubuntu 12.04 hat Libav endgültig das bisher verwendete FFmpeg abgelöst. Welche wichtige Rolle FFmpeg innehatte und immer noch spielt, zeigen die zahlreichen Multimedia-Programme, die das Kürzel "ff" im Namen tragen (dazu gleich mehr). Glücklicherweise sind beide Projekte (noch) miteinander kompatibel, so dass ein gleitender Übergang möglich ist. Neben avconv, das zur Umwandlung vorhandener Dateien dient, helfen avprobe und avplay auf der Kommandozeile weiter. Ersteres kann Informationen zu Audio- und Videodateien anzeigen, während letzteres einen universeller Audio- und Videoplayer darstellt.

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ffDiaporama

Wer stattdessen lieber eine grafische Oberfläche nutzt, sollte sich das Programm FF Multi Converter anschauen. Interessant ist dieses, da es nicht nur Audio-, Video- und Bild-Dateien umwandeln kann, sondern sich auch zur Konvertierung von Dokumenten eignet.

Wer beim Stichwort "Präsentation" nur an PowerPoint und Impress denkt, kennt die Möglichkeiten einer Tonbildschau (Diaporama) nicht. Basierend auf digitalen Bilder und Audiodateien erzeugen die in Diashows erstellen zusammengefassten Programme ein Video. Ob man dieses dem Betrachter anschließend als DVD oder Internet-Stream zur Verfügung stellt, spielt eine eher untergeordnete Rolle. Wenn es aber darum ging, auch vorhandenes Videomaterial einzubinden, musste man bisher auf spezialisierte Videobearbeitungsprogramme ausweichen. Diese Lücke schließt ffDiaporama. Zahlreiche Effekte nicht nur beim Bildwechsel, Textfolien und Untertitel können die simple Aneinanderreihung von Bilder auflockern, so dass das Endergebnis im Idealfall nicht von einer klassischen Videoproduktion zu unterscheiden ist.

Ein neues Audiodatenformat mit einer Vielzahl nützlicher Eigenschaften ist Opus. Obwohl es nicht verlustfrei komprimiert, bietet es deutliche Vorteile im Vergleich mit etablierten Codecs wie MP3 oder OGG. Eine Besonderheit ist die explizite Eignung für Sprache. Leider gibt es auch zwei Nachteile: zum einen ist Opus derzeit noch eher selten anzutreffen, zum anderen können viele Programme noch nicht mit dem neuen Codec umgehen. Erst ab Ubuntu 12.10 ist es soweit in Ubuntu integriert, dass man beispielsweise selbst Audiodaten in das neue Format konvertieren kann.

Spiele

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Bastion

Ausschließlich kommerzielle Spiele haben im April Eingang ins Wiki gefunden. Die ersten beiden Episoden des Ego-Shooters "Serious Sam" stellen die beiden Artikel Serious Sam - The First Encounter und Serious Sam - The Second Encounter vor. Der dritte Teil wird dann Bestandteil des nächsten Wiki-Rückblicks sein.

Grafisch sehr liebevoll umgesetzt ist das Rollenspiel Bastion. Über 40 handgemalte Umgebungen laden ein, die Rätsel rund um den Untergang einer surrealen Welt zu lösen. Im Vordergrund stehen hierbei Erfahrung, Taktik und Geschick. Eine Fantasiewelt anderer Art ist Thema in Waking Mars. Im Mittelpunkt steht die Suche nach unentdeckten Lebensformen auf dem Planeten Mars.

Den Retro-Charme aus den Anfangszeiten kommerzieller Computerspiele versprühen dagegen die Spiele Proteus, Potatoman Seek the Troof und Dino Run SE.

System

Eine Ergänzung der letzten Monat ausführlich vorgestellten Artikelserie EFI Bootmanagement ist EFI Modus umstellen. Hier wird gezeigt, wie man eine Umwandlung einer bestehenden Ubuntu-Installation vom EFI- in den BIOS-Modus vornimmt. Dieser Schritt sollte aber gründlich überdacht werden, da er z.B. für Dualboot-Systeme mit Windows 8 und Ubuntu nicht geeignet ist.

Für Anwender, die Probleme bei der Kombination des freien Treibers nouveau mit älteren Nvidia-Grafikkarten haben, ist der Artikel nvidia-96 ab Quantal gedacht. Dieser beschreibt, wie man den proprietären Treiber aus Ubuntu 12.04 unter neueren Ubuntu-Versionen weiternutzen kann.

Ein zentrales Thema beim Umgang mit Computern ist eine wie auch immer geartete Datensicherung. Es gibt in der Praxis viele Entschuldigungen, warum diese nicht durchgeführt wird, obwohl eine mehr als ausreichende Anzahl von Programmen für diesen Zweck zur Verfügung steht. Unter diesen bieten gerade einfache, nicht grafische Lösungen für die Kommandozeile den Vorteil, dass man sie sehr einfach mit cronjobs automatisieren kann. Eine Ergänzung in dieser Kategorie ist Skripte/ubackup.

Sonstiges

Kurz nach der Veröffentlichung von Ubuntu 13.04 wurde der Name des Nachfolgers bekannt gegeben: Saucy Salamander. Dieser Artikel dient als Sammelstelle für Informationen rund um Ubuntu 13.10, auch wenn diese zum jetzigen Zeitpunkt naturgemäss noch sehr dünn ausfallen.

Überarbeitungen

Ein wichtiger Anlaufpunkt bei schwerwiegenden Problemen wie defekten Festplatten und nicht startenden Systemen ist der Artikel Notfall, der verschiedene Lösungsansätze vorstellt, was man bei derart beschädigten Rechnern noch tun kann – und was man besser nicht tun sollte.

Eine weitere Überarbeitung betrifft den Artikel Rechte, einem Grundlagenartikel über die Zugriffsrechte auf Dateien und Geräte. Wobei angemerkt werden muss, dass unter Linux auch Geräte letztlich Dateien sind. Ebenfalls Dateien sind Desktop-Symbole, die je nach Ubuntu-Variante zwar nur eine untergeordnete Rolle spielen, aber von vielen Anwendern traditionell als wichtiger "Wohlfühl"-Bestandteil angesehen werden. Der Artikel stellt die unterschiedlichen Vorgehensweisen vor. Eine Überarbeitung war deswegen nötig, um möglichst viele Desktop-Umgebungen berücksichtigen zu können und in einem Artikel zu bündeln.

Qarte kann Videos von arte+7 und arteLiveWeb speichern. Da die Entwicklung des Vorgängers Archiv/Arte+7 recorder eingestellt wurde, steht damit ein würdiger Nachfolger für diesen Zweck zur Verfügung. Nur minimal sind die Änderungen am Artikel Xfce Desktop ausgefallen. Hintergrund war eine bessere optische Darstellung der Möglichkeiten, den Xfce- bzw. Xubuntu-Desktop über die Datei ~/.gtkrc-2.0 anzupassen.

Artikelideen

Der Umfang des Wikis ist beeindruckend – die Anzahl von Open-Source-Programmen allerdings noch mehr. Eine Liste möglicherweise interessanter Programme wird auf der Seite Wiki/Ideen gesammelt. Neu hinzugekommen im April sind:

  • fuser – ähnliches Programm wie lsof

  • ClusterSSH – ein Werkzeug, um Befehle gleichzeitig auf mehreren Servern auszuführen

  • SortTV – Dateien von TV-Serien organisieren und strukturieren

  • Network Attached Storage (NAS) – auffallend viele Probleme im Unterforum Serverdienste betreffen den Zugang und die Konfiguration dieser Geräte. Mitautoren gesucht.

  • X2Go 🇬🇧 – grafischer Remote-Desktop über eine sichere SSH-Verbindung

  • Grafikkarten/Problembehebung - wie geht man mit einer nicht funktionierenden Grafikkarte um

Wer eines dieser Programme bereits nutzt oder neugierig geworden ist: Traut euch, wagt euch an einen Artikel – irgend woher müssen ja die Informationen kommen, die man später im Wiki nachschlagen möchte. Dabei kann selbstverständlich auch ein anderes Thema behandelt werden. Hauptsache, ein konkreter Ubuntu-Bezug ist gegeben.

Allen, die zum Wiki beitragen und beigetragen haben, sowohl mit Revisionen als auch Vorschlägen, Anmerkungen oder Kritik: Herzlichen Dank für Eure Mitarbeit!


Vielen Dank an aasche für das Schreiben des Artikels!