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Der Schalter wird umgelegt: Neue Server gehen in Betrieb

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Im letzten Jahr hat die Ubuntu-Community in Deutschland eine Spendenaktion durchgeführt, mit deren Hilfe die marode Serverinfrastruktur abgelöst werden soll. Dies wird nun geschehen und damit am nächsten Wochenende für kleine Ausfälle sorgen.

Ende 2011 wurde immer offensichtlicher, dass die Server und die gesamte Infrastruktur, wie sie vom ehemaligen Serverteam aufgebaut worden war, nicht mehr zukunftsfähig sein würde. Das ubuntuusers-Team diskutierte die Notwendigkeiten, die für ein weiteres Fortbestehen der Plattform benötigt würden. Das Serverteam und die Projektleitung stimmten daraufhin ein Programm ab, welches innerhalb von ein bis zwei Jahren zu einer neuen IT-Infrastruktur führen sollte.

Die Vorgeschichte

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Server-Infrastruktur im Jahre 2008

Die Ubuntu Community in Deutschland hatte vor Jahren ein gemeinschaftliches Serverteam mit den Franzosen, um einen europäischen Cluster von Servern für die unterschiedlichen Communities anzubieten. Dieses Vorhaben verlief aber leider im Sande.

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Server-Infrastruktur im Jahre 2012

Das Projekt starb also langsam. Communities sprangen ab. Schließlich konnte nicht immer rechtzeitig reagiert werden, um für alle Dienste eine kurze Ausfallzeit zu gewährleisten. Es konnten nicht mehr alle Aufgaben wahrgenommen werden. Ein wirkliches Team war dahinter auch nicht mehr zu erkennen, da die Verbliebenen sich um ihre Aufgaben nach Möglichkeit noch irgendwie alleine kümmerten – es gab Missstände an allen Ecken und Enden. Die Server liefen mit veralteter Hardware, bis letztendlich auch mal ein Server ohne Backup ausfiel.

Als eine Gegenreaktion darauf wurde ein neues Serverteam gegründet, welches versuchte neue Hardware und einen Platz in einem neuen Rechenzentrum zu bekommen. Die Probleme des alten Teams wurden zum Teil kopiert. Auch hier litten die Teammitglieder unter chronischem Zeitmangel und eine gesunde Infrastruktur stand somit für die Dienste rund um ubuntuusers.de nicht zur Verfügung.

Die Planung der Aktion

Nach den erfolglosen Versuchen die IT-Infrastruktur wieder auf Vordermann zu bringen, wurde im ubuntuusers.de-Team ab Ende 2011 diskutiert, ob es aus den eigenen Reihen personell zu schaffen sei, dieses Projekt anzugehen. Des Weiteren wurde überlegt, wie dieses Projekt finanziell zu stemmen sei. Es wurden hierzu mehrere Aktionen überlegt. Sich eine Firma als Sponsor zu suchen, wurde als falsches Mittel gesehen. Es sollte eine Möglichkeit geben, bei der sich jeder beteiligen konnte.

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Julius Bloch, Torsten Franz und Werner Fischer (v.l.n.r.)

Das Serverteam und die Projektleitung von ubuntuusers.de nahmen sich dieser Aufgabe an. Zuerst wurden die Strukturen der zu diesem Zeitpunkt benutzten Technik offengelegt. In diesem Rahmen wurden auch die vielen aktuellen Probleme angesprochen. Hier wurde Ikhaya als Kommunikationskanal mit den Nutzern gewählt. Gleichzeitig wurde mit den Rechtsträger der Server, dem ubuntu Deutschland e.V., über den zukünftigen Standort der Server und deren Beschaffung diskutiert.

Außerdem wurde darüber gesprochen, wie die Kommunikationswege für die Spendenaktion auszusehen haben. Desweiteren wurde ein Partner gesucht, der sowohl die Hardware liefern kann, als auch in Detailfragen bei den Servern eine fachliche Unterstützung in der Beratung leisten könnte. Dieser wurde mit der Thomas-Krenn.AG schnell gefunden. Zusätzlich kam als Bonus auch noch hinzu, dass dort ein neues Open-Source-Förderprogramm aufgelegt wurde, bei dem eine großzügige Spende für ubuntuusers.de ohne Gegenleistung abfiel.

Die Spendenaktion

Der Erfolg der im April vergangenen Jahres angelaufenen Spendenaktion hat unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen. Innerhalb von wenigen Tagen wurde die Mindestspendensumme von 12.000 Euro überschritten. Diese Summe war das Minimum, welches benötigt wurde, damit es auch in Zukunft weitergehen könnte. Am Ende der Spendenaktion wurde fast das doppelte Ergebnis erreicht. Insgesamt gab es 781 Einzelspenden. Somit war also den Beteiligten klar, dass man nicht überall das billigste, sondern auch etwas effektivere Server verwenden könnte. Von den durch die Spendenaktion eingenommenen 22.973,95 Euro sind noch 6.966,25 Euro in Reserve übrig, die für Erweiterungen und anfallende Wartungskosten ausgegeben werden können.

Die Umbauarbeiten und Wartungsarbeiten

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Ein neuer Storageserver

Nach den freudigen Ergebnissen wurden die ersten Server angeschafft und die beiden Standorte für die neuen Server vorbereitet. Eines war klar: Besonders viel Zeit gab den alten Servern niemand mehr. Ein erster großer Schritt wurde mit den Storage-Servern erreicht, die dringend benötigt wurden. Die letzten Server wurden um die Jahreswende gekauft und danach installiert, konfiguriert, getestet und ins Rechenzentrum eingebaut.

Die letzten Arbeiten bestehen nun darin, dass die Anwendungen vollständig auf die neuen Server umgezogen werden. Dies geschieht am nächsten Wochenende vom 19. bis zum 21. April. Während dieser Arbeiten wird es auch immer wieder zu kurzen Ausfällen des gesamten Webangebots oder auch nur von Teilkomponenten des Angebots kommen. Das Serverteam versucht diese Ausfallzeiten so gering wie möglich zu halten. Wer währenddessen eventuell Zugriff auf das Wiki benötigt, sollte eventuell vorher einen Blick auf die Wikiseite zum Offline-Wiki werfen.

Nach circa 18 Monaten wird so für das Thema Serverinfrastruktur bei diesem erneuten Anlauf wieder eine solide Grundlage geschaffen. Dies bedeutet für die Zukunft eine Sorge weniger beim laufenden Betrieb von ubuntuusers.de. Nicht nur den Beteiligten vom ubuntuusers-Team soll an dieser Stelle noch mal ausdrücklich gedankt werden, sondern auch allen, die im vergangenen Jahr durch Spenden oder andere Hilfen bei dieser erfolgreichen Aktion mitgewirkt haben.