ubuntuusers.de

Das Wiki im Monatsrückblick – Januar 2012

ubuntuusers.png

Ikhaya beginnt eine neue Reihe mit regelmäßigen Rückblicken auf die Wiki-Aktivitäten. Der Rückblicksschwerpunkt wird auf der Kurzvorstellung neuer Wiki-Artikel und der ihnen zugrundeliegenden Anwendungen liegen. Die Reihe beginnt mit einem Rückblick auf den Januar.

Das Wiki ist das Herzstück von ubuntuusers.de: In ihm wird das von den ubuntuusers-Nutzern eingebrachte Wissen rund um das Thema Ubuntu gebündelt, überprüft und aufbereitet – und dann der Community wieder zur Verfügung gestellt! Im Wiki finden sich für fast alle Anwendungsfälle und Probleme, mit denen ein Ubuntu-Nutzer konfrontiert ist, Anleitungen und Hintergrundinformationen.

Allerdings ist das Wiki auch sehr umfangreich – böse Zungen behaupten gar: unübersichtlich. Es kann also sein, dass ein interessanter Artikel erscheint, ohne von den Nutzern unseres Portals bemerkt zu werden – obwohl sie eigentlich daran interessiert wären.

Um dieser Gefahr etwas vorzubeugen, sollen in Ikhaya von nun an in regelmäßigen Abständen Artikel mit Rückblicken auf vergangene Aktivitäten im Wiki erscheinen. Schwerpunkt dieser Artikel soll die Kurzvorstellung neuer Wiki-Artikel und der ihnen zugrundeliegenden Anwendungen sein. Daneben wird über überarbeitete Artikel, neue Artikel-Ideen sowie Veränderungen im Wikiteam berichtet.

Ziel der Artikelserie ist es auch, den Nutzern von ubuntuusers etwas die Scheu vor dem Wiki zu nehmen und sie zu animieren, aktiv an dessen Gestaltung mitzuwirken. Die Serie beginnt mit einem Rückblick auf die Wiki-Aktivitäten im Januar. (Eine tabellarische Übersicht aller neu erschienenen und überarbeiteten Artikel einschließlich ihrer Autoren findet sich in der Liste neuer Artikel.)

Neue Artikel

Multimedia

Im Multimedia-Bereich wurden im Januar neue Artikel zu AfterShot Pro, Mistelix, Rubyripper und LAME erstellt: AfterShot Pro ist ein kommerzielles, mächtiges Programm zum Verwalten, Bearbeiten, Konvertieren und Präsentieren von Digitalfotos, das eine Linux-Alternative zu Adobe Lightroom werden könnte. Mistelix verarbeitet ebenfalls Bilder, allerdings mit anderem Schwerpunkt: Es ist ein Programm zur Herstellung und Wiedergabe von Diashows und Präsentationen; mit ihm können auch DVDs aus den erzeugten Präsentationen erstellt werden.

Rubyripper schließt eine große Lücke unter den CD-Rippern für Linux: Ähnlich wie die Windowsprogramme DBpoweramp und Exact Audio Copy liest es CDs mehrfach aus, um durch einen Vergleich der Ergebnisse sowie – falls erforderlich – erneute Lesevorgänge Auslesefehler zu minimieren. Aus der Übersichtsseite Audiodateien umwandeln wurde schließlich noch der Teil zum MP3-Encoder LAME ausgegliedert und zu einem eigenständigen Artikel ausgebaut.

Shell-Anwendungen

Neue Artikel zu Shell-Anwendungen bzw. -Befehlen gab es im Januar nur wenige. Ausnahmen bilden die Artikel zu tmux, Canto und wc: tmux ist ein hochgelobter Terminal-Multiplexer, also ein Programm, das es erlaubt, innerhalb eines Terminals verschiedene virtuelle Konsolensitzungen zu erzeugen und zu verwalten. Das Arbeiten mit der Shell kann dadurch erheblich komfortabler gestaltet werden. Hilfreich kann dies z.B. für die Anwender des Feedreaders Canto sein. Dieser ist zwar nicht so bunt wie seine Alternativen mit grafischer Oberfläche – allerdings sehr schnell und sehr vielseitig konfigurierbar, wodurch er zu einem echten Konkurrenten für bekanntere Feedreader wird. wc schließlich dient dazu, Wörter, Zeichen und Bytes in Textdateien zu zählen.

System, Programmierung und Netzwerk

Mit den Unterschieden zwischen einer LTS- und einer normalen Version ist ein Artikel erschienen, der das Potential hat, oft im Forum verlinkt zu werden – gibt er doch detailliert Antworten auf Fragen, die Anfängern oft unklar sind. Ebenfalls an Anfänger richtet sich der – leicht verspätet ins Wiki aufgenommene – Artikel Upgrade auf Oneiric, in dem Möglichkeiten beschrieben werden, sein System auf Oneiric umzustellen. An Anfänger auf fortgeschrittenem Niveau, nämlich an Interessenten am Shell-Scripting, richtet sich der Artikel Shebang für Shellskripte. Er führt Probleme und Lösungen auf, die beim Schreiben von Skripts durch unterschiedliche Shells entstehen können.

chntpw und System verschlüsseln/Entschlüsseln mit einem USB-Schlüssel decken Sicherheitsthemen ab: chntpw behandelt ein Programm, mit dem es möglich ist, vergessene Benutzer-Passwörter sowie Nutzerrechte von Windows-Systemen zu ändern. System verschlüsseln/Entschlüsseln mit einem USB-Schlüssel beschreibt genau das, was sein Titel besagt: Die Möglichkeit, einen handelsüblichen USB-Stick als „Schlüssel“ zum Freischalten des Systems zu verwenden. Dies kann praktisch sein, wenn auf einem vollverschlüsselten Ubuntu-System das Passwort für die Entschlüsselung nicht bei jedem Systemstart eingeben werden soll. Dem Komfortgewinn dient auch OneConf: Dieses erlaubt es, installierte Programme über Ubuntu One zwischen mehreren Rechnern abzugleichen.

Transfer On LAN behandelt den Dateitransfer im lokalen Netzwerk und jNetMap stellt ein Programm zur grafischen Dokumentation von Netzwerkstrukturen vor, mit dem auch – anhand der erstellten Übersichtskarten – die vorhandene Netzwerk-Infrastruktur in regelmäßigen Abständen auf Erreichbarkeit geprüft werden kann.

Die sehr umfangreiche Artikelserie zu Solid-State-Laufwerken, also schnellen Festkörper-Laufwerken, die zunehmend Festplatten ersetzen, wurde im Januar ebenfalls überarbeitet. Unter SSD findet sich nun eine beeindruckende Artikelsammlung für diejenigen, die sich entweder überlegen, unter Ubuntu ein SSD zu verwenden – oder die ihre bestehende Konfiguration optimieren wollen!

Schließlich wurde noch der Artikel Schriftarten aus dem Artikel Schriften ausgegliedert und ausgebaut. Der Autor hat in seinem Artikel die von ihm behandelten (primär: freien) Schriftarten nach Schriftbild und Lesbarkeit sowie der von ihnen zur Verfügung gestellten Zeichen- und Schnitte-Anzahl ausgewählt. Vorgestellte Schriften sind u.a.: Computer Modern, EB Garamond, Libertine und Ubuntu. Zudem werden Schmuckschriften wie die Jura und die Yanone Kaffeesatz beschrieben.

Spiele

Nicht nur wegen des Erscheinens des vierten Teils des Humble-Bundle-Spiele-Pakets lief march wieder zur Höchstform auf und verfasste mehrere Artikel über Computerspiele: Gratuitous Space Battles ist eine Raumschlacht-Simulation, bei der es vor allem auf taktische Überlegungen ankommt. Der Spieler muss dabei vor dem jeweiligen Gefecht eine Reihe von Entscheidungen treffen, die dessen Ausgang beeinflussen – an der eigentlichen Schlacht nimmt er nicht mehr teil. Jamestown ist ein Schießspiel, das in einem Paralleluniversum auf dem Mars spielt und bis zu 4 Spielern das Spielen im Multiplayer-Modus erlaubt. Das Spiel Tiny & Big hat den Preis für das „beste Konzept aus Nachwuchswettbewerb“ des Deutscher Computerspielpreises 2011 gewonnen. Belohnt wurde damit seine Mischung aus Genre-Elementen von Adventure, Jump&Run und Physik-Puzzle.

Bei Hedgewars handelt es sich um einen freien Klon früher Ausgaben der Computer- und Videospielreihe Worms – in dem sich allerdings nicht Würmer, sondern Igel bekriegen. Weniger kriegerisch geht es in NightSky HD zu: In diesem Geschicklichkeitsspiel muss der Spieler eine Kugel mit der Tastatur durch immer schwierigere Level steuern.

Schließlich rundet mit tiptoi noch ein Lernsystem für Kinder den Kreis der Themen der neuen Spiele-Artikel ab – und damit ein Spiel, das die „Goldene GIGA-Maus 2010“ in der Kategorie „Sonderpreis – Das beste Programm des Jahres“ gewonnen hat. tiptoi ist ein audio-digitales Lernsystem für Kinder im Alter von 4 bis 10 Jahren, durch das Kinder mit dem „tiptoi-Stift“ spielerisch die Welt entdecken können.

Kein Spiel behandelt der Artikel Easter Eggs, dennoch ist er grob der Kategorie „Spiele“ zuzuordnen: In ihm werden undokumentierte Gags in Programmen ebenso wie Spaßprogramme aufgeführt. Sicher kein lebenswichtiger Artikel, aber: Einen oder auch mehrere Blicke ist er durchaus wert!

Sonstige Programme

Prey ist ein sehr interessantes und potentiell überaus nützliches Programm, das es ermöglicht, verlorene oder gestohlene mobile Geräte wie Laptops oder Android-Smartphones aufzuspüren. Dazu verbindet es sich im Fall eines Diebstahls – und sobald eine Internetverbindung verfügbar ist – mit einem Server und verschickt über diesen Informationen zum Standort des verlorenen Geräts an den Gerätebesitzer.

Das Programm mit dem schönen Namen Gebabbel ist eine grafische Oberfläche für GPSBabel, das GPS-Daten – also Daten zur Satellitenunterstützten Positionsbestimmung – von einem GPS-Format in ein anderes konvertiert.

Mit QupZilla und Voc2brain runden Artikel zu einem auf Qt und WebKit basierenden Webbrowser sowie einem Vokabeltrainer die neuen Artikel im Januar ab. An Voc2brain ist besonders interessant, dass der Autor des Artikels, Trubinial Guru, nicht nur diesen, sondern auch das Programm selbst verfasst hat! Bei Voc2brain handelt es sich um einen benutzerfreundlichen Vokabeltrainer, der das Lernen nach dem Leitner-Karteikastensystem ermöglicht. Es fragt dabei nicht nur Vokabeln ab, sondern plant auch den sinnvollen Zeitpunkt der Abfrage.

Überarbeitete Artikel

Auch im Januar wurden bestehende Artikel korrigiert, aktualisiert oder grundlegend überarbeitet. Interessant sind besonders die grundlegenden Überarbeitungen: Eine davon beschäftigt sich mit einer Desktop-Umgebung, die seit der Einführung von Unity vermehrt Zuspruch bei denjenigen findet, die einen Desktop suchen, der sich deutlich stärker als Unity an GNOME 2 orientiert: Xfce Grundlagen. Grundlagen, allerdings für etwas erfahrenere Anwender, bietet auch der überarbeitete Artikel Grundlagen der Paketerstellung. In ihm werden fortgeschrittene Optionen zur Erstellung eines Debian-Pakets erklärt. Wer sich also überlegt, einmal selbst ein Programm auf Launchpad anzubieten, sollte einen Blick darauf werfen!

Die Hinweise zur Druckerkonfiguration unter KDE wurden schließlich ebenso auf den neuesten Stand gebracht wie die Seiten zu den Lernprogrammen bzw. -paketen Childsplay und GCompris: Bei Childsplay handelt es sich um Lernspiele für Kinder verschiedenster Altersgruppen – darunter Rechen-, Schreib-, Buchstaben-, Wortfindungs- und Merkspiele. GCompris dient zum spielerischen Erlernen des Umgangs mit dem Computer sowie von Grundlagen der Mathematik, Informatik, Deutsch und Erdkunde.

Artikelideen

Ungeschriebene Artikel, die auf einen Autoren warten, gibt es reichlich. Auch im Januar kamen neue Artikelvorschläge hinzu. Dazu gehören mit librecad 🇬🇧 ein 2D-CAD-Programm und mit uzbl 🇬🇧 ein minimalistische Browser. Ein weiterer Artikelvorschlag betrifft mit OwnCloud 🇬🇧, einen Cloud-Server, der in letzter Zeit große mediale Beachtung gefunden hat! (Auch Ikhaya berichtete.)

Primär an wissenschaftlich orientierte Autoren – aber beileibe nicht nur an diese – richtet sich der Vorschlag, einen Artikel zum Zettelkasten nach Luhmann zu schreiben. Der „Zettelkasten“ ist ein Java-Programm, das den berühmten Zettelkasten des mindestens ebenso berühmten Soziologen Niklas Luhmann als Software-Programm nachbildet: Mit Hilfe dieses Zettelkastens werden Notizen und Exzerpte verschlagwortet und so interne Verbindungen geschaffen, um in einer späteren Arbeitsphase durch unerwartete Verweise neue Ideen zu gewinnen. Für unser Forum ist das Programm auch deswegen interessant, weil es von einem Forenmitglied von ubuntuusers geschrieben wurde.

An die Linux-Profis unter den möglichen Autoren richtet sich der Vorschlag, einen Artikel über die Skriptsprache awk zu schreiben, der man – auch im Forum – häufig begegnet. Wer seine Wiki-Autorenkarriere hingegen vorsichtig beginnen will, könnte mit kleineren Artikeln zum Screenshot-Tool Lookit 🇬🇧 oder zur praktischen Systemübersichts-Software inxi 🇬🇧 beginnen.

Eine Liste mit diesen und weiteren Vorschlägen findet sich unter Wiki/Ideen. Wer also Lust hat: Traut euch, versucht euch an eurem ersten Wiki-Artikel! Und keine Bange vor Syntaxproblemen oder einem Verriss: Das Wiki-Team unterstützt auch bei der Artikelgestaltung! (Bitte vermerkt auf der Ideenseite euren Wunsch, einen Artikel zu den dort genannten Programmen zu verfassen, damit nicht mehrere Artikel zum gleichen Thema verfasst werden.)

Neues aus dem Wikiteam

Für das Wiki-Team brachte der Januar zwei personelle Änderungen:

kaputtnik hat sich entschlossen, seine Teammitgliedschaft zu beenden, um wieder etwas mehr – wohlverdiente – Zeit für sonstige Aktivitäten zu haben. Mit ihm verlieren Wiki- und das ubuntuusers-Gesamtteam ein Mitglied, das sich enorm um das Wiki verdient gemacht hat – sei es durch eigene Artikel, konzeptionelle Vorschläge, die Mitwirkung an der grafischen Gestaltung des Wikis oder die Korrektur bestehender Artikel. Die heutige Qualität des Wikis ist zu einem großen Teil auch ihm zu verdanken!

Neu im Team ist Kuttel Daddeldu.

Allen, die zum Wiki beigetragen haben, herzlichen Dank!