ubuntuusers.de

Thunderbird 3.0 veröffentlicht

software.png

Nach einer relativ rasanten Schlussphase der Entwicklung erschien heute die neue Version des weit verbreiteten E-Mail Verwaltungsprogramms. Mit an Bord sind eine Menge Veränderungen und Verbesserungen.

Fast zweieinhalb Jahre ist es her, dass ein Majorrelease des Verwaltungsprogramms für E-Mails das Haus Mozillas verlassen hat. Doch heute erschien Version 3.0 und bringt jede Menge neuer Features mit.

Die Entwicklung

Thunderbird/tblogo.jpg
Thunderbird-Logo

Mozilla veröffentlichte die letzte Vollversion Thunderbirds im April 2007 und pflegte das Programm über Updates und Addons. Es dauerte bis zum Mai 2008, bis die erste Testversion der nächsten Generation erschien. Die nächsten Testversionen erschienen im August (Alpha 2) und Oktober 2008 (Alpha 3).

Vor etwa einem Jahr begann die öffentliche Betaphase, die im Februar (Beta 2), Juli (Beta 3) und September 2009 (Beta 4) vervollständigt wurde. Gegen Ende der Entwicklung überschlugen sich förmlich die Ereignisse und so kam bereits 7 Tage nach der Veröffentlichung des ersten Releasekandidaten (24. November) der zweite RC (1. Dezember) hinterher. Und schon kurz darauf (heute) gab Mozilla den Final Release frei und entfernte auf der Downloadseite den Hinweis, dass das Programm nicht für den Produktiveinsatz ausgelegt sei.

Wichtige Neuerungen

Thunderbird 3.0 bringt einige neue Features mit, die sich überwiegend die Bedienung und Einrichtung vereinfachen sollen, was teilweise an Firefox, dem Browser aus dem gleichen Haus, erinnert. Im Detail:

Die Suchfunktion

Diese gibt es zwar schon etwas länger in Thunderbird, wurde nun aber komplett überarbeitet. Sie lässt es jetzt zu, dass man die Ergebnisse auf bestimmte Bereiche (etwa den Betreff) filtert, so dass überflüssige Ergebnisse bei der Suche ausgeblendet werden. Außerdem wurde sie um eine Autovervollständigung erweitert, die sowohl die gängigen Suchfelder, als auch Kontaktdaten aus dem Adressbuch berücksichtigt.

Die Tabs

Nach dem „tabbed browsing“ fanden Tabs auch den Einzug in das E-Mail Verwaltungsprogramm. Die Nachrichten lassen sich nun im gleichen Fenster wie das Hauptfenster lesen und über Reiter zwischen ihnen umschalten. Das erhöht enorm die Übersichtlichkeit bei mehreren geöffneten Mails.

Die Toolbar

Als Konsequenz aus dem „tabbed mailing“ löschten die Entwickler auch die sonst standardmäßig angezeigten Button für „weiterleiten“ und „antworten“ aus der oberen Toolbar. Stattdessen gibt es eine zweite Buttonleiste im Kopf der E-Mail, die diese Funktionen bereithält. Über die Personalisierungsfunktion lassen sich die Button aber weiterhin in der Hauptleiste einblenden.

Einrichtung neuer Accounts

In Thunderbird 3.0 ist es nicht mehr unbedingt notwendig, dass der Endanwender alle Kontoeinstellungen per Hand vornimmt. Um einen neuen Account in der neuen Thunderbirdversion anzulegen, genügend vorerst die E-Mail Adresse, der Name und das Passwort. Die notwendigen Daten für Postein- und -ausgangssverver holt sich das Programm automatisch aus der Mozillacommunity. Das klappt bei populären E-Mail Diensten hervorragend, während bei kleineren bzw. eigenen Hostern die Einrichtung weiterhin per Hand vorgenommen werden muss. Auch bei Massenhostern erlaubt es Mozilla, die Daten manuell zu bearbeiten.

Vereinte Vorschaufunktion

Wählt man im Hauptfenster mehrere Mails auf einmal aus (etwa per Klick auf einzelne Mails bei gedrückter Strg -Taste) sieht man nicht mehr – wie bisher – einen leeren Vorschaubereich, sondern von jeder Mail einen kurzen Ausschnitt aus dem Text.

Addon Manager

Die Entwicklung des Addon Managers in Thunderbird ging stark in Firefox' Richtung. Es ist nun ebenfalls möglich, Erweiterungen direkt aus dem Verwaltungsprogramm zu suchen und zu installieren. Dort finden sich jetzt auch Themes und Plugins.

Activity Manager

Brandneu hingegen ist der Activity Manager in Thunderbird. Dieses Logbuch – aufgebaut wie der Downloadmanager – protokolliert jede Aktion im Programm und speichert sie zusammen mit Datum und Uhrzeit sowie der Dauer der Aktion. Dies erlaubt eine bessere Fehlersuche, falls etwas nicht so funktioniert, wie es funktionieren soll.

Weiterhin fehlend ist allerdings eine native Terminverwaltung. Entgegen aller Erwartungen wurde der Terminplaner „Lightning“ nicht ins Thunderbird integriert. Er lässt sich aber über die Addon-Verwaltung nachinstallieren.

Eine komplette Liste aller Neuerungen gibt es auf der Seite der Releasenotes 🇬🇧 .

Zum Schluss sei noch gesagt, dass noch nicht alle Plugins und Addons an die neue Version angepasst wurden. Bei populären Erweiterungen wird dies jedoch relativ zeitnah geschehen.