ubuntuusers.de

Kompatibilitätsprobleme beim Instant Messaging bald Vergangenheit?

allgemein.png

Vor kurzem haben die Probleme mit dem OSCAR-Protokoll, welches von ICQ und AIM benutzt wird, wieder einmal gezeigt, wie abhängig der Nutzer von dem guten Willen einzelner IM-Anbieter ist und dass es zur vollständigen Interoperabilität zwischen den verschiedenen Protokollen und Programmen noch ein langer Weg ist.

Geht es nach Scott Dietzen, dem neuen Chef der Yahoo-Marketingabteilung, so werden die verschiedenen Instant Messaging-Protokolle von ICQ, Yahoo oder Microsoft bald der Vergangenheit angehören. In einem Interview gab Dietzen an, dass er das „Extensible Messaging and Presence Protocol“ (kurz: XMPP), welches einen anerkannten Internetstandard und die Grundlage des Jabber-Protokolls darstellt, als die richtige Plattform zur besseren Interoperabilität beim Instant Messaging ansieht.

Dem gegenüber steht das ebenfalls offene „Session Initiation Protocol“, kurz SIP, welches den Fokus primär auf multimediale Dienste wie Video- oder Internettelefonie legt. Da der Fokus beim klassischen Instant Messaging allerdings auf Textnachrichten liegt, sieht Dietzen das XMPP-Protokoll als die geeignetere Variante an. AOL ist scheinbar ähnlicher Meinung und hat seit diesem Jahr damit begonnen, XMPP für seine Services AIM und ICQ zu testen.

Bisher ist es gar nicht oder nur eingeschränkt möglich, mit einem (meist proprietären) Programm eines IM-Dienstleisters einen Nutzer eines anderen IM-Dienstes zu erreichen. So können Nutzer der originalen ICQ-Software keine Nachrichten an Nutzer von Windows Live Messenger schicken und die privaten Chats in MySpace, Facebook und co. sind zudem oft nicht ohne weiteres möglich.

Auch die Nutzung alternativer Programme (wie z.B. Pidgin), die mehrere Protokolle unter einem Dach beherbergen, ist nicht immer unproblematisch. Nicht nur Kompatibilitätsprobleme schränken die Nutzung ein, sondern auch die Nutzungsbedingungen der Anbieter proprietärer IM-Protokolle. Oft verstößt die Verwendung von Multi-Messengern gegen die Nutzungsbedingungen der Anbieter.

Quelle: derStandard.at

Diskussion & Kommentare